Filmbeschreibung:
Nach einem tragischen Autounfall erwacht ein unbekannter Mann mitten im Wald. Sein Auto ist vollkommen zerstört und ohne jede Erinnerung muss der Unbekannte nun ganz auf sich allein gestellt irgendwie versuchen, aus dem Autowrack zu entfliehen, was sich mit einem eingeklemmten Bein und schweren Blessuren als schwieriger erweist als anfangs angenommen. Zudem ist es die Knappheit an Nahrung, welche den Mann zunehmend physisch einschränkt und ihm bereits nach wenigen Tagen kaum eine andere Wahl lässt, als sich gewaltsam und unter starken Schmerzen aus dem Wrack zu befreien und sich einen Weg durch den dichten und verlassenen Wald zu bahnen. Nach und nach kehren so auch seine Erinnerungen wieder und der Mann erkennt, dass er scheinbar Täter bei einem Bankraub gewesen sein muss, da sich in dem Handschuhfach seines Wagens eine geladene Schusswaffe befindet. Nun muss sich der Unbekannte entscheiden, ob er das erbeutete Geld im Kofferraum des Wagens zurücklässt und sich seine Freiheit zurückholt, oder ob ihn seine Gier einholt und er weiterhin auf der Flucht bleiben müsste, sollte er diese Überlebensprobe bestehen. Zum Trailer
Filmkritik:
Wrecked ist nicht gerade die Art von hochkarätigem Thriller, den man sich nach Betrachten des Trailers vielleicht erhofft hätte, weiß aber dennoch besonders mit der gut durchdachten Idee bei dem einen oder anderen Genre-Fan für Begeisterung zu sorgen. Gerade die Besetzung des vermeintlichen Raymond Plazzy durch Oscarpreisträger Adrien Brody(The Jacket) erweist sich als eine sehr gute Wahl und in diversen Szenen leidet man mit dem Hauptdarsteller in seiner misslichen Lage wirklich mit und versetzt sich gedanklich in seinen Kopf hinein und versucht, sein Handeln und seine Gedanken irgendwie logisch nachzuvollziehen. Das Gute dabei ist, dass der Betrachter nicht mehr weiß, als der Protagonist selbst. Erst nach und nach erfährt auch der Zuschauer, wie ernst es wirklich um den verunglückten Unbekannten steht und mit welchen Entscheidungen er in seiner ungünstigen Situation zu kämpfen hat. Wäre da nur nicht das ständige Gewimmer und das für meinen Geschmack etwas zu dick aufgetragene Geweine des Hauptdarstellers, welches dem Betrachter nach gut der Hälfte des Films dann doch etwas zu sehr auf die Nerven geht und die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu stark einschränkt. Die Spannung kommt bei der ganzen Sache in Wrecked leider etwas zu kurz und das nicht zuletzt durch die oft komplett ruhigen Szenen, in denen man auf Hintergrundgeräusche völlig verzichtet hat und lediglich das Agieren des Hauptdarstellers in den Vordergrund gestellt hat, um an dieser Stelle die Dramatik auf Kosten des Unterhaltungswerts in die Höhe zu treiben. Überhaupt ist Wrecked im Ganzen ein sehr ruhiger Film, was bei der andächtigen Stille vermehrt dafür sorgen kann, dass sich der Betrachter weiterhin versucht, ein genaueres Bild des mysteriösen Hauptcharakters zu verschaffen. Viele Ungereimtheiten sind es dann besonders gegen Ende von Wrecked, die bei dem Zuschauer zunehmend für starke Verwirrung sorgen, und das auch, wenn man sich wirklich voll und ganz auf den bisherigen Handlungsverlauf des Films konzentriert hat. Woher kommen plötzlich Frau und Hund? Wie sind die Beiden in den Wald gekommen und vor allem: Sind sie wirklich dort oder bloß eine Einbildung des gebrochenen und verzweifelten, physisch sichtlich angeschlagenen Hauptdarstellers?
Filme-Blog Wertung: 5/10
Schwache fünf Sterne sichert sich Wrecked, ein Film mit einer guten Idee, die leider nur ganz akzeptabel in die Tat umgesetzt wurde. Am Protagonisten gibt es kaum etwas auszusetzen und Adrien Brody schafft es tatsächlich, an die beiden Kollegen aus verwandten Filmen wie 127 Hours oder auch Cast Away zu erinnern, die ebenfalls ganz auf sich allein gestellt waren bei der schweren Aufgabe, den Betrachter gut 90 Minuten bei Laune zu halten und diesen nicht durchgehend zu langweilen. Funktioniert hat dies bei keinem der drei Filme wirklich und so bleibt es auch bei Wrecked. Stärkere Abzüge gibt es hier allerdings für die am Ende doch etwas zu plumpe Auflösung der ganzen Geschichte, in der man noch schnell erfährt, wer der Unbekannte denn nun wirklich ist und wie er in diese missliche Lage gelangt ist. Atmosphärisch gesehen ist in Wrecked alles in Ordnung und der Verzicht auf Hintergrundgeräusche tut der schwach umgesetzten Story keinen Abbruch, sondern rettet sie sogar ein bisschen vor dem Ertrinken. Fünf gewreckte Sternchen also für einen Film mit guter Idee, Top Besetzung aber mangelnder Umsetzung.
Filmfazit:
Wrecked ist für Fans von Thriller Kollegen wie 127 Hours oder Cast Away ein absolutes Muss. Wer sich an den beiden genannten Vorgängern allerdings nicht satt sehen konnte und eher gelangweilt aus dem Kinosaal hinausging, der sollte sich nach einem deutlich spannenderen Thriller umsehen.