Filmbeschreibung:
Joshua Lazarus hat eine ganz besondere Fähigkeit. Er ist in der Lage die Gedanken anderer Menschen zu lesen. Doch diese Begabung ist für ihn sowohl ein Segen als auch ein Fluch zugleich, denn Joshuas Lebenszeit ist auf gerade einmal 30 Jahre begrenzt. Der telepathisch begabte junge Mann arbeitet für die Regierung, die sich seine Fähigkeiten zunutze macht und die ihm von dem sogenannten Widmann-Syndrom erzählt hat, welches Joshuas Leben stark einschränkt und zunehmend Wahnvorstellungen in ihm hervorruft. Verstärkt hört Joshua Stimmen in seinem Kopf, die sich später nur noch durch spezielle Medikamente der NSA eindämmen lassen. Eines Tages jedoch trifft Joshua auf eine Frau, die ebenfalls diese mentalen Fähigkeiten besitzt. Das erschreckende daran ist für Joshua allerdings, dass die junge Frau bereits 31 Jahre alt ist und somit längst Tod sein sollte. Somit muss sich Joshua also die Frage stellen, ob die Regierung ihm wirklich die Wahrheit erzählt hat, oder ob das Widmann-Syndrom vielleicht nie existiert hat und bloß ein Trick wahr, um Joshuas Fähigkeiten für regierungsinterne Zwecke zu gebrauchen. Zum Trailer
Filmkritik:
The Speed of Thought erschafft sich seine völlig eigene Welt, in der sich der Streifen voll zu entfalten versucht und somit einmal eine gänzlich neue und durchaus interessante Grundidee bietet. Leider kann man eine solch unerforschte und in anderen Filmen bisher weitestgehend unbehandelte Idee natürlich ähnlich weit ausbauen, wie die Story verschiedenster Klassiker wie Herr der Ringe oder Harry Potter (man möge mir den Vergleich mit diesen beiden Top-Filmchen bitte nachsehen), aber man hat an dieser Stelle in The Speed of Thought eben auch nur gute 90 Minuten Zeit, um eine komplette Welt zu erklären und auch noch eine spannende Handlung in dem Film unterzubringen. Letzteres ist in The Speed of Thought leider nur gegen Ende wirklich vorzufinden, denn der ganze erste Teil des Films ist schlichtweg eine Erläuterung und somit quasi ein Tutorial dieser genannten telepathischen Welt, in dem der Betrachter die wesentlichen Aspekte des Lebens eines Scopers in The Speed of Thought erfährt und sich langsam in diese fiktionale Welt herantasten kann. Weitergehend hat man somit auf einen wirklichen Spannungsbogen bis zum Schluss eigentlich gänzlich verzichtet. Erstmal gründlich alles erklären und am Ende dann auch die vielen offenen Fragen, die sich im Kopf des Betrachters im Laufe von The Speed of Thought entwickelt haben, weitestgehend beantworten, scheint wohl hier eher das Motto zu sein. Und obwohl eigentlich alles in sich geschlossen ist und ein typisches FSK 12 Happy-Ende auf den Betrachter wartet, kann man sich in den letzten Minuten durchaus berechtigt noch die Frage stellen: Wird es vielleicht einen zweiten Teil von The Speed of Thought geben? Ich persönlich würde mich über eine Nachricht in dieser Hinsicht freuen, denn hier gibt es noch so einiges an ausbaufähigen Ideen und die gedankliche Welt wurde in The Speed of Thought gerade einmal zu einem kleinen Teil angeschnitten und lässt sich in einem weiteren Teil sich noch expandieren. Auch wenn sich der Film wirklich zieht und einem die durchschnittliche Laufzeit fast schon vorkommt wie zwei ganze Stunden, kann man sich an diesen gewagten Streifen einmal heranwagen und sich selbst den Kopf zerbrechen über die Gedanken anderer. Sogar ein paar Weisheiten hält The Speed of Thought letzten Endes für uns parat. Beispielsweise zeigt uns der Streifen ziemlich deutlich, dass die Gemeinschaft, sei die Kraft des Einzelnen noch so groß, immer überlegen ist und das die Indoktrination verschiedenster Gedanken durch eine höhere Instanz vielleicht des Öfteren mal in Frage gestellt werden sollten und das durchaus Platz ist, sich seine eigenen Gedanken zu machen oder eben selbst die Sache in die Hand zu nehmen, um Antworten zu finden.
Filme-Blog Wertung: 5/10
Eine durchschnittliche Wertung für eine gute Idee mit unzureichender Umsetzung. Die Effekte, die man in der Gedankenwelt verwendet hat, sind nun wirklich nicht das, was man sich im Jahr 2011 eigentlich wünschen würde, was allerdings nur für geringe Abzüge sorgt. Deutlich stärker ins Gewicht fallen in The Speed of Thought die für eine solch innovative Story viel zu kurz angesetzte Laufzeit von gerade einmal 93 Minuten, die man zudem leider noch mit diversen etwas gezogenen Szenen gefüllt hat, anstatt mehr Tempo in den Film hineinzubringen. Durchschnitt aber dennoch interessant sind hier die Darsteller, die sich irgendwie ziemlich im Hintergrund halten und gar nicht versuchen, aufgrund ihrer besonderen Gabe, ein wirklich cooles Auftreten an den Betrachter zu vermitteln, schließlich haben sie mit deutlich wichtigeren Dingen in ihrem vermeintlich kurzen Leben zu kämpfen und passen somit letztlich doch wieder durch ihre Natürlichkeit ganz gut in die ihnen zugeteilten Rollen. Besonders Nick Stahl (den Einige sicher noch aus dem Gruselfilmchen Mirrors 2 kennen dürften) macht seine Sache hier gut und schafft es als nahezu-Alleinunterhalter auch den Zuschauer ganz gut bei Laune zu halten, auch wenn wirklich spannende Momente in The Speed of Thought bis zum Ende ganz schön auf sich warten lassen.
Filmfazit:
Thrillerfans, die für neue Ideen aller Art offen sind, können sich gut und gerne einmal an The Speed of Thought versuchen und sich ein Bild von diesem Gedankenmanipulationsfilmchen machen. Alle Skeptikern werden an The Speed of Thought sicher keinen Gefallen finden und ihn als überflüssig abstempeln.