Filmbeschreibung:
Thomas Luster lebt sein Leben, wie jeder andere Mensch auch, doch trotzdem gibt es einige Geheimnisse, die seinen Mitmenschen und vor allem auch ihm lange Zeit verborgen blieben. Seltsame Dinge scheinen sich abzuspielen und tagsüber ist Thomas schon seit längerer Zeit übermüdet und beschließt Schlaftabletten zu nehmen. Doch schon nach der ersten Nacht, in welcher er diese genommen hat, findet er in seinem Haus einen Zettel mit einer eindeutigen Botschaft: „Stop taking the Pills“ – „Hör auf die Tabletten zu nehmen“ Thomas begreift nicht ganz, was um ihn herum passiert und beschließt sich ein Überwachungssystem für sein kleines bescheidenes Heim zu besorgen und so den Verfasser der Nachricht aufzuspüren, sollte dieser wiederkommen. Doch das hätte Thomas besser sein lassen, denn die Entdeckung, welche er auf dem Tape der Kamera macht, verändert sein Leben grundlegend und er entdeckt die dunkle Seite in sich. Zum Trailer
Filmkritik:
Das Cover von Luster – Das zweite Ich – dürfte wohl besonders für Splatter-Fans äußerst anziehend wirken. Zwar beinhaltet Luster – Das zweite Ich – einige der entsprechenden Elementen dieses Genres, deckt jedoch zunehmend Aspekte des Psycho-Horrors ab und spielt so mit den Gedanken und der Angst des Betrachters, sowie mit der Verzweiflung und dem Mitleid, welches der Betrachter von Luster – Das zweite Ich – nach wenigen Minuten für den armen Thomas entwickelt. Da sich der Film nahezu einzig und allein mit Thomas und den – in ihm schlummernden – Abgründen des Menschenseins beschäftigt, erfährt man sehr schnell sehr viele kleinere Details über Thomas, ohne diese jedoch zu eintönig darzustellen. Die Spannungskurve in Luster ist sicher alles andere als hochkarätig, dennoch zeigt der Film bereits nach wenigen Minuten von seiner mysteriösen und sehr rätselhaften Seite, was bei dem Zuschauer das Interesse darin weckt am Ball zu bleiben und zu erfahren, was denn nun wirklich mit Thomas passiert. Einen besseren Darsteller als Andrew Howard, der eigentlich so gar nicht den Anschein weckt, als könnte er Thomas und Luster zugleich verkörpern – nachdem er auch bereits eine kleine Rolle in dem Remake I Spit on Your Grave gespielt ha, leistet in Luster – Das zweite Ich – wirklich ganze Arbeit und weiß den Zuschauer über 85 Minuten von beiden Seiten – Sowohl Gut, als auch Böse – zu überzeugen. Besonders Letztere kommt zwar erst in den letzten Minuten wirklich zu ihrem großen Auftritt, ist aber dennoch auch im Rest von Luster präsent und weiß auf sich aufmerksam zu machen.
Filme-Blog Wertung: 6/10
Auch wenn sehr viele Betrachter Luster letztlich als einen gewöhnlichen und nicht wirklich prägnanten B-Movie-Horrorfilm mit wenig Sinn abstempeln, so vertreten wir an dieser Stelle eine gänzlich andere Meinung, da dieser Film bei genauerem Betrachten wirklich einiges an Tiefgang entwickelt und wirklich gute Psycho-Elemente gekonnt verbaut. Die Besetzung der einzelnen Charaktere punktet zwar hier nicht unbedingt mit Souveränität, kann jedoch durchaus von sich behaupten, dass hier nicht alle Darsteller gänzlich unbekannt sind. Somit wäre hier unter anderem Schauspielerin Holly Valance zu nennen, welche bereits in dem Action- und mittlerweile fast schon TV-Kultfilm D.O.A. eine der Hauptrollen spielte und den Betrachter mit ihrer Sexyness zu verführen wusste. Zwar lässt sich hier sicher noch darüber streiten, ob Luster – Das zweite Ich – eine solide sechs Sterne Wertung rechtfertigen kann, oder ob sich der Film eher auf die fünf Sterne Mauer zu bewegt und von dieser nur knapp über Wasser gehalten wird. Dennoch ein relativ prägnanter Film, was in diesem Genre leider viel zu selten vorkommt und sogar die Story behandelt das Thema Schizophrenie einmal ganz anders als Filme wie Shelter.
Filmfazit:
Splatter- und auch reine Horrorfans werden sich mit Luster – Das zweite Ich – sicher nur sehr schwer anfreunden können, doch wer als Betrachter offen für geballte Psycho-Spielchen in Kombination mit den üblichen Gefühlen des Genres wie Angst und Verzweiflung ist, der wird sicher keine Probleme damit haben, den Film auf sich wirken zu lassen und eine Menge Tiefgang in diesem hinein zu interpretieren.