Filmbeschreibung:
Hänsel und Gretel verirrten sich im Wald, es war schon finster und draußen bitterkalt. Sie kamen an ein Häuschen von Pfefferkuchen fein: Wer mag der Herr wohl von diesem Häuschen sein? Sieh’, da schaut eine garstige Hexe raus, sie lockt die Kinder ins kleine Zuckerhaus. Sie stellt sich so freundlich, o Hänsel, welche Not! Sie will dich braten und backt dazwischen Brot. Und als die Hexe ins Feuer schaut hinein, wird sie gestoßen von unserm Gretelein.Die Hexe muss jetzt braten, wir Kinder gehen nach Haus. Nun ist das Märchen von Hänsel und Gretel aus…
Leider ist das nicht ganz richtig, denn auch wenn vermutlich jeder von uns das Märchen von Hänsel und Gretel so oder so ähnlich von seinen Eltern und Großeltern erzählt bekommen hat und den obigen Text nicht gelesen – sondern vielmehr gesungen – hat, gibt es noch ein paar nette Dinge, welche in dieser Geschichte bis heute verschwiegen wurden. Hänsel und Gretel haben die alte Hexe tatsächlich geröstet, sind danach allerdings nicht einfach tot umgefallen oder im Nichts verschwunden, sondern zu kaltblütigen Hexenjägern geworden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben andere Menschen vor den hässlichen Biestern zu beschützen und sich so ein wenig Bares dazu zu verdienen. Das alles und noch ein wenig mehr gibt es in Hänsel und Gretel: Hexenjäger natürlich in zuckersüßem 3D!!! Zum Trailer
Filmkritik:
Lange genug hat es gedauert, bis nun auch endlich das etwas andere Märchen der beiden Geschwister, die einst im Wald verschwanden, von uns genauer unter die Lupe genommen wurde. Hänsel und Gretel: Hexenjäger heißt das gute Stück und das nette Filmchen hat schon nach recht kurzer Zeit in den Kinosälen die Meinungen der Zuschauer gespalten. Ich darf mich jedoch zu jenen Betrachtern bekennen, denen das Sichten des Streifens wirklich Spaß gemacht hat. Vorweg sei vielleicht noch kurz erwähnt, dass es sich bei der hier rezensierten Version um die gut zehn Minuten längere Extended-Fassung des Films handelt, die allerdings inhaltlich im Wesentlichen nicht viel mehr zu bieten hat als die Kinofassung von Hänsel und Gretel: Hexenjäger. Bevor ich allerdings weiter abschweife gibt es erst einmal die wesentlichen Details zum Film: Die Laufzeit ist – sowohl in der Kinofassung als auch im Extended Cut – völlig in Ordnung. Die knappen 15 Minuten mehr in der verlängerten Version tun dem Film keinen Abbruch, wenngleich sie hin und wieder dann doch letztlich nicht vielmehr sind als ein paar nette Filler-Szenen für echte Fans, die von der Kinofassung einfach nicht genug bekommen konnten. Mit den Schnitten sieht es ein bisschen schlechter aus, denn zerstückelt wurden satte drei Minuten der Kinofassung, was einen Film wie Hänsel und Gretel: Hexenjäger, der von vorneherein darauf bedacht ist einiges an Gewalt und Splatter-Effekten zu offenbaren, ganz schön einschränkt in seinen Möglichkeiten. Ist allerdings alles noch im akzeptablen Bereich und durchaus zu verschmerzen. Die meisten zerstückelten Szenen hat man letztlich beim Kauf des Extended Cuts ja dann auch wieder zuhause im DVD-Regal stehen und kann sich daran beliebig oft Genugtuung verschaffen. Die Action im Film ist gut, teilweise sogar sehr gut. Zwei überaus coole Protagonisten räumen in Hänsel und Gretel: Hexenjäger eine Hexe nach der anderen aus dem Weg, haben ein paar nette Sprüche auf Lager und zaubern dem Zuschauer sogar an diversen Stellen ein kleines Lächeln aufs Gesicht, denn mit schwarzem Humor – vor allem seitens der beiden Hauptcharaktere – wird nun wirklich nicht gegeizt. Die Handlung ist schlicht, kann aber trotz recht dünner Storyline überzeugen. Letzteres zu großen Teilen auch dank der gelungenen 3D-Effekte, die Hänsel und Gretel: Hexenjäger parat hält und bei denen man ausnahmsweise auch mal nicht nur darauf bedacht war einen Film in 3D zu drehen, bloß um Aufsehen zu erregen. An den meisten Stellen sind die erwähnten Effekte gut platziert und sorgen dafür, dass einem die Laufzeit von knappen 100 Minuten gerade einmal annähernd vorkommt wie die Hälfte. Das Ende lässt ordentlich Luft für einen Nachfolger von Hänsel und Gretel: Hexenjäger, der auch von Paramount Pictures bereits angedacht ist und vermutlich irgendwann im Laufe des nächsten Jahres in die Kinos kommen könnte. Allerdings sind das bisher alles nur Gerüchte, bei denen nicht einmal sicher ist ob die beiden Protagonisten auch wieder mit dabei sein werden. Zu hoffen ist das allemal und ich persönlich kann dem Film fast schon uneingeschränkt jedem empfehlen, der mit etwas mehr Blut als üblich klarkommt und sich einen coolen und nicht ganz so niveaulosen Actionstreifen ansehen möchte, der sich in solide umgesetzten 3D präsentiert und einiges mehr zu bieten hat, als man vielleicht denken mag…
Filme-Blog Wertung: 8/10
Ja, auch die im letzten Satz erwähnten Protagonisten kann man gerne noch einmal erwähnen, denn ihre schauspielerische Leistung in Hänsel und Gretel: Hexenjäger übertrifft manch anderen renommierten Film des Genres stellenweise sogar ohne Probleme, sofern man natürlich von kleineren Schwachstellen im Acting von Jeremy Renner (Marvel’s The Avengers, Das Bourne Vermächtnis, Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford) und Gemma Arterton (Spurlos – die Entführung der Alice Creed, Prince of Persia – Der Sand der Zeit) absehen kann. Musik und Bild liegen in Hänsel und Gretel: Hexenjäger ebenfalls voll im grünen Bereich. Animationen und die Darstellungen der Hexen sind ebenfalls mehr als nett anzusehen. Gerade Make-Up und Kostüm-Design der Haupthexen sind unfassbar authentisch dargestellt worden. Nebenbei fühlt man sich bei manchen Hexen – vor allem jedoch bei Muriel – irgendwie sehr stark an eine finnische Hard-Rock-Band erinnert, oder sehe nur ich da so?! Die gute Frau könnte in ihrem Kostüm ohne Probleme bei Lordi mit auf der Bühne stehen und performen. Kleiner Abzüge gibt es also lediglich für die oben bereits erwähnte und vielleicht ein klein wenig zu dünn geratene Storyline eines dennoch wirklich sehenswerten Action-Fantasy-Streifens. Das große Problem allerdings wird wohl sein, dass der Streifen nicht jedermanns Geschmack ist und dadurch bei vielen Zuschauern nicht eine so überaus positive Wertung erhalten wird, wie er sie an dieser Stelle von mir bekommt. Es mögen sehr dünne acht Sterne sein, aber Hänsel und Gretel: Hexenjäger macht seine Sache gut, unterhält seinen Zuschauern und ist auch optisch gut gelungen und deshalb gibt es auch gerade noch so die acht Sterne und den Must-See-Stempel obendrauf.
Filmfazit:
Hänsel und Gretel: Hexenjäger kann ich jedem Genre Fan nur ans Herz legen. Sofern man dem Horror-Fantasy-Genre und der etwas strangen Story nicht ganz abgeneigt ist, wird man sicher Gefallen an dem Streifen finden und sich über weite Strecken prächtig unterhalten fühlen.
hab’s mir im kino angeschaut, ist daher ein wenig her, zu lange, als das ich mich an details erinnern kann – aber nach dem hinterlassenem gesamteindruck war er zwar ganz in ordnung, aber nicht wirklich nennenswert, hatte irgendwie “mehr” erwartet, als er letztlich bieten konnte
action & “coolness” ist da vorhanden, aber wirklich interessant war’s nicht – mehr als oberes mittelfeld konnte er bei mir jedenfalls nicht hinterlassen
persönliche bewertung: 6/10
Hi Hiroaki,
direkt nach dem Sichten (ist bei mir nicht allzu lange her^^) habe ich den Film recht ähnlich empfunden und dachte mir auch “ein ganz in Ordnung tut es da bestimmt.” Umso mehr ich aber dann nochmal einige Szenen habe Revue passieren lassen, hatte ich doch irgendwie das Bedürfnis, das Ganze etwas besser als den normalen Durchschnitt zu bewerten. Hänsel und Gretel: Hexenjäger hat freilich einiges an Tiefen – darüber lässt sich auch nicht streiten – aber manche Aspekte stechen dann doch irgendwie ein bisschen positiver hervor und werten das Gesamtprodukt ordentlich auf (beispielsweise das angesprochenen Make-Up und die Kostüme der Hexen können sich wirklich sehen lassen und schauspielerisch ist das Teil auch durchaus in Ordnung… Irgendetwas hat Hänsel und Gretel: Hexenjäger an sich, dass ihm letztlich zu einer leicht überdurchschnittlichen Wertung verhilft… 8 Sterne mögen da vielleicht schon etwas zu gut gemeint sein und sind sicher auch lediglich aus meiner subjektiven Sicht zu rechtfertigen, aber sieben sollten es denke ich schon sein, womit unsere Meinungen – was die Wertung letztlich betrifft – ja nicht allzu weit auseinander gehen ;).
lg. Simon Ulm
Ich fühlte mich großartig (wenn auch nicht anspruchsvoll) unterhalten. Wo z.B. Bolls “Bloodrayne” schon arg ins Trashige (schon relbstreferenzierend kultig) abdriftet, bleibt dieser Film haarscharf an der Kante zwischen einem Märchen (mit sogar liebenswerten Momenten und Kreaturen) und einem FSK18 Actionfilm, bei dem auch mal schnell ein Hexenkopf zur Blutpampe zertreten wird oder jemand im Ofen landet.
Ganz meine Meinung Dominik.
Mit deinem Kommentar triffst du es noch einmal ziemlich genau auf den Punkt, was man von Hänsel und Gretel: Hexenjäger denn nun zu halten hat! 😉
lg. Simon Ulm
Er kommt übrigens auf Englisch noch etwas cooler: “My Name is Gretel and this is my brother Hensel” – ich lag am Boden 😉
Danke für den amüsanten Hinweis! 😉