Filmbeschreibung:
Ein jeder von uns trägt auch eine dunkle Seite in sich, welche oft genau dann hervorsticht, wenn wir es wahrscheinlich am Wenigsten erwarten. Auch die nicht ganz so hoch angesehene Pauline hat eine solche Seite. In ihren Träumen kann sie sich in ihre ganz eigene gestörte kleine Welt zurückziehen und den ewigen Anspielungen auf ihr Äußeres und ihre Art im Allgemeinen entgehen. Doch Pauline ist auch noch mitten in der Pubertät und bringt besonders ihreMutter Tag für Tag aufs Neue zur Weißglut, indem sie sich diverse Dreistigkeiten in der Schule und auch zuhause erlaubt, ohne sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Dann ist da auch noch Paulines größter Wunsch, welcher sich für ihre Mitmenschen sehr schnell als wahre Bedrohung erweist, denn sie möchte unbedingt Chirurgin werden und ihre Patienten zum Ausprobieren sucht sie sich schon jetzt in den eigenen vier Wänden. Zum Trailer
Filmkritik:
Endlich wieder ein B-Movie, dem man seinen Low-Budget Style allein schon aufgrund der relativ renommierten Starbesetzung absolut nicht ansieht. Die Story geht recht schnell in die Vollen und auf lästiges Vorgeplänkel wird in Excision bewusst verzichtet. Das Geschehen beginnt mit einem der zahlreichen Träume, die der psychisch gestörten Pauline scheinbar als Rückzugsort dienen, von all den Schikanen, die das pubertierende Mädchen in ihrem Alltag durchlebt. Die Träume bringen ihre Verletzlichkeit zum Ausdruck und geben zugleich bei genauerem Hinsehen auch Aufschluss über das eigentliche Ziel, oder vielmehr den Wunsch des noch so kindlich aussehenden, aber dennoch schon so zerstörten jungen Mädchens. Nichts zählt für sie mehr als die Liebe anderer, die sie sich zunächst auf rein physische Art zu nehmen versucht, was ihr allerdings nicht zu der gewünschten Befriedigung ihrer Triebe und Fantasien verhilft, sondern sie letztlich noch viel mehr in dem Gedanken bestärkt, anders zu sein als ihre Mitmenschen und eben diese Andersartigkeit auch völlig offen und ohne Rücksicht auf Verluste auszuleben. Nicht einmal vor einer lebensgefährlichen Operation an ihrer kranken Schwester, die letztlich sogar mehrere Menschenleben abverlangt, schreckt die seelisch fragile Pauline zurück. Das alles nur für ein bisschen mehr Liebe und ein wenig Anerkennung seitens ihrer Eltern, zu denen das Verhältnis in Excision einen sehr starken Bruch durchlebt hat, der durch Paulines Taten noch weiter gefestigt wird. Und am Ende von Excision wird man dann schließlich als Zuschauer auch noch dazu gebracht, sich für einen kurzen Moment genauso zu fühlen wie Pauline. Alleingelassen und verloren fühlt man sich nach der letzten Szene, die eigentlich so wenig zeigt und doch so viel über den Charakter der einzelnen Figuren preisgibt. Eine leicht überdurchschnittliche Wertung handelt sich Excision mit den oben genannten Kritikpunkten also allemal ein.
Filme-Blog Wertung: 7/10
Starke sieben Psycho-Sterne gibt es für die Geschichte der pubertierenden Pauline – gespielt von der eigentlich deutlich hübscher anzusehenden AnnaLynne McCord(Day of the Dead), die man aus diversen Serien und Auftritten in Fired Up, Transporter – The Mission – und einigen anderen Streifen bereits kennen dürfte. Detailliert bekommt man als Zuschauer des Horror-Dramas Excision die Abgründe zu sehen, die ein pubertierendes Mädchen in sich trägt und die letztlich ihr komplettes Leben und auch das ihrer Mitmenschen aus dem Gleichgewicht bringen können. Auf störende Hintergrundgeräusche hat man weitestgehend verzichtet und besonders das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen Pauline und ihren engsten Verwandten, Bekannten, Freunden aber auch Feinden wird sehr gut verdeutlicht. Gerade die immer wieder aufgegriffenen Gebetsszenen von Pauline zeigen mit ihrer Kulisse sehr deutlich, wie es wohl in ihr selbst aussehen mag. Es fehlt der Halt, der ihr ein lebenswertes Leben ermöglichen würde und auch die Unterstützung der eigenen Eltern bleibt genau dann aus, wenn Pauline sie aufgrund ihrer gestörten Art am dringendsten nötig hätte. Denn das hilflose und verzweifelte Mädchen möchte in Excision nichts sehnlicher, als einfach verstanden zu werden. Zudem möchte sie natürlich letzten Endes geliebt und akzeptiert werden und wahrscheinlich wünscht sie sich eine ähnliche Fürsorge, wie ihre Schwester sie aufgrund ihrer lebensbedrohlichen Krankheit über die Jahre hinweg erhalten hat. Starke Pluspunkte gibt es in jedem Fall für die großartige und fast schon am Rande des Overacting stehende schauspielerische Leistung von AnnaLynne McCord in Excision, die einen über die nicht allzu lange Laufzeit hinweg irgendwie gar nicht mehr loslassen will und somit trotz der hin und wieder fehlenden Spannung einen interessanten Schleier über den Film legt, dem man als Zuschauer nur schwer widerstehen kann.
Info:
Die Story von Excision basiert auf dem 2008 produzierten gleichnamigen Kurzfilm von Regisseur Richard Bates Jr. und führt die dort geschilderte Thematik nun weiter aus.
Filmfazit:
Deutlich besser als erwartet zeigt sich Excision also letztlich mit einer Menge Potential und einer grandiosen Besetzung der Hauptrolle. Auch an blutigen Szenen mangelt es dem Streifen keineswegs und Fans des Psycho-Genres kommen besonders nach etwa einer halben Stunde der Laufzeit ebenfalls auf ihre Kosten. Den Streifen kann man sich durchaus man anschauen, sofern man natürlich nicht allzu schwache Nerven hat und nicht vor den kranken Fantasien eines seelisch kaputten Teenagers zurückschreckt.
Filmtrailer:
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