Die Herrschaft Der Schatten (2011)

Filmbeschreibung:

Luke, Rosemary, Paul und James sind Überlebende des Vorfalls von vor drei Tagen, bei dem plötzlich alle Lichter auf der Welt ausgingen und die Menschen verschwanden, aber ihre Kleider am Boden zurück ließen. Die Nächte wirken wie eine Ewigkeit und so langsam findet sich in den Straßen kaum noch Licht, was für viele bedeutet, dass sie sterben werden, denn nur mit einem Lichtlein ist es möglich, zu überleben. Doch wie soll das möglich sein,wenn Batterien immer kürzer halten und so gut wie alle technischen Geräte nicht mehr funktionieren und es in der Stadt keinen Strom mehr gibt? Auch den vier Überlebenden wird dies bewusst und sie versuchen sich verzweifelt in einer Bar zu retten. Zum Trailer

Filmkritik:

Die Herrschaft der Schatten weckt von Anfang an ein komisches Gefühl im Zuschauer und setzt gekonnt seine dunkle Atmosphäre ein, um ein wenig Stimmung aufkommen zu lassen. Dabei besitzt der Streifen nicht sonderlich viel Handlung, denn oftmals wird nur geredet und einen Kulissenwechsel findet nur für wenige Minuten statt und dies zum größten Teil in Form von Rückblenden. Diese muss ich jedoch an dieser Stelle positiv bewerten, da sie geschickt an den besten Stellen eingesetzt sind und für Abwechslung sorgen können. Die Herrschaft der Schatten oder auch Vanishing on 7th Street wirkt allein durch die Kameraführung sehr hochwertig und ist damit keinesfalls in die Kategorie von B-Movies einzuordnen. Lediglich die Story bzw. die Botschaft, die der Streifen versucht zu vermitteln ist sehr schleierhaft. Doch gerade das Konzept kann auf ganzer Strecke überzeugen und wirkt zu dem gut durchdacht, doch letzten Endes fehlt dem Streifen die tiefgründige Story, oder viel mehr der Sinn und Zweck (Ein Aha-Effekt). Als Zuschauer wird man mit vielen offenen Fragen zurück gelassen, die man sich zwar selbst mit genügend Fantasie beantworten kann, doch die zahlreichen Möglichkeiten mit denen man diese Fragen beantworten kann, sind einfach zu groß, um zu bestimmen, welche Aussage der Film nun versucht hat zu vermitteln. Auf einige Interpretationsmöglichkeiten werde ich – weiter unten – näher eingehen, aber nun weiter mit den Darstellern. Mit einer mageren Besetzng von gerade einmal vier Hauptdarstellern, bietet Die Herrschaft der Schatten dennoch genügend Material, um einen ordentlichen Film daraus zu machen. Die einzelnen Charaktere werden sehr schön von ihnen verkörpert und auch ihre Eigenschaften und Merkmale werden sehr präsent gezeigt. Regisseur Brad Anderson zeigt uns hier einen Endzeithorror-Streifen in hoher Qualität, dem es leider an einigen wichtigen Ecken mangelt, der jedoch auch – durch genügend Fantasie am Ende – sehr interessant wirkt. Von der Machart würde ich sagen, dass Die Herrschaft der Schatten ein Mix aus Last Ride und I Am Legend ist, wobei dieser Streifen an letzteren natürlich nicht heran kommt, da ihm dafür einfach der Tiefgang fehlt.

Filme-Blog Wertung: 6/10

Die Herrschaft der Schatten bietet ein gutes Konzept, überzeugende Darsteller und eine sehr gelungene Atmosphäre. Doch leider ist dies nur die halbe Miete, denn was fehlt ist: Eine deutlichere Auflösung und mehr Story und daher entpuppt sich Die Herrschaft der Schatten leider gegen Ende zu einem mehr oder weniger langweiligen Film, wobei das Ende ebenfalls viel zu schnell kam und den Betrachter mit viel zu vielen offenen Fragen zurück lässt. Nichts desto Trotz vergebe ich hier sechs von zehn Schatten-Sternchen.

Ende: Spoilergefahr

Wenn man alles versucht mit dem christlichem Glaube zu erklären, so wird man einige Parallelen feststellen. Der Tag an dem das Licht ausging, stellt sozusagen den Tag des jüngsten Gerichts dar. Die Menschen, die in den Himmel auffahren, lassen ihre Kleider auf der Erde zurück, die die auf der Erde verweilen, werden gerichtet. Nach diesem jüngsten Gericht entsteht ein neuer Himmel und eine neue Erde. Zum Schluss bleiben der Junge und das Mädchen übrig, die Adam und Eva darstellen. Jedoch gibt es einen ganz entscheidenden Punkt, denn als die Beiden in die Dunkelheit reiten, werden sie weiterhin von den Schatten gejagt, was natürlich nicht auf das oben beschriebene Szenario passt, demnach soll es wohl keine neue Erde mehr geben.

Croatoan:

Dieser Begriff taucht in der Mythologie des Öfteren auf. Mit Croatoan wurde in der Serie Supernatural – Staffel 2 Folge 9 – ähnliches wiedergegeben, wie in der angeblich wirklich wahren Geschichte von Croatoan.

Im Film wird von der verlorenen Kolonie berichtet. Paul erzählt die Geschichte von dieser Insel, auf der White eine zerstörte Kolonie fand und auf welcher von den Menschen jede Spur fehlte. Im Film ist die Rede von einem Baumstamm, auf dem White das Wort „CROATOAN“ fand. Dies ist angeblich ein Hinweis auf eine Insel mit der selben Bezeichnung, die heute jedoch den Namen „Hatteras“ trägt. Die verlorene Kolonie wurde bis heute nie gefunden und Spuren für das mysteriöse Verschwinden gibt es ebenso nicht, da nichts auf einen Kampf hindeutet. Man kann nur spekulieren, was aus den Menschen geworden ist.

Filmfazit:

Für Endzeitfreaks dürfte sich der Blick auf Die Herrschaft der Schatten wirklich lohnen, doch wer hier einen Film mit Hand und Fuß erwartet, wird sehr enttäuscht sein.

Filmtrailer:

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3 Gedanken zu “Die Herrschaft Der Schatten (2011)

  1. Finde der Film verdient sich seine 6 Sternchen nicht wirklich… Über die Atmosphäre kann man sich sicher an vielen Stellen streiten, doch die von dir angesprochene Langeweile ist an sich schon ein sehr sehr großes Manko und auch das eher unverständliche Ende, bei dem ich keine wirklich Lust hatte, irgendwelche Vermutungen hinein zu interpretieren sorgt bei mir für große Minuspunkte. Ich hätte Der Herrschaft der Schatten sicher nur eine mittelprächtige 5 Sterne Wertung gegeben und sogar dabei habe ich schon beide Augen zugedrückt.

  2. Ich fand den Film letztlich auch eher langweilig.
    Aber vielleicht stellt man sich die Frage, warum?
    Kein “Aha-Effekt” und keine wirklich vorantreibende Handlung: Das stimmt, aber ist doch letztlich eher mainstream-hollywoodlike. Also vielleicht eher die Kritik an unsere Sehgewohnheiten?
    Ich fand die Cover-Info interessant und war durch “vom Regisseur von Machinist” überredet, den Film anzusehen.
    Geht man von der oben genannten Kritik weg als eine klischeeartige Sehgewohnheit, bleibt der Film zwar langweilig (weil wir es halt anders gewohnt sind), aber zeigt doch sehr realistisch, wie eine solche Situation empfunden würde und wie man selbst reagieren würde.
    Wer hätte in einer solchen Situation die richtigen Erklärungen, wer sollte die richtigen Erklärungen liefern? Wie oft passiert es, dass mehrere Leute zusammen es nicht hinkriegen, planvoll und gemeinsam effizient und rational zu handeln? Ich denke nur an all die Umzüge, die ich mit gemacht habe ;)) Leute hören nicht auf einen Leader, sie reagieren (gerade Eltern-Kind-Beziehungen) sehr emotional-archaisch. All das sehe ich in dem Film. Rumprobieren, Halbgares versuchen und letztlich doch scheitern, weil die Situation so ist, dass keine alte Handlungmaximen und Lösungsalgorithmen funktionieren: Licht gegen Schatten, ja, aber Licht kann nicht durch Batterien gehortet werden, Autos fahren nicht, oder nur zufällig, alles also ohne Ratio. Das einzig Klare: Im Dunkeln verliert man wohl seine Existenz.
    Und das ist, wenn überhaupt, die Message des Films: Die Angst vor Existenzverlust, die Auflösung des Ichs und die Vergeblichkeit, dies hinauszuzögern durch Technik oder Handlung, lediglich der Weg bis zur Existenzauflösung ist entscheidend, nenne es Leben vor dem Tod. Das Danach bleibt unerklärt, das Warum auch wie das Woher: Also genau wie das Leben.
    Letztlich ist auch das Leben langweilig und sinnlos, wenn man auf den “Aha-Effekt” wartet, aber es ist da und es wird enden, wie unsere Existenz.
    In der Form ist der Film recht gut, aber wie gesagt: Er bleibt langweilig, weil er nicht wie üblich aufgebaut ist. Ich würde das mit absurden Theater vergleichen: Bedeutet sehr viel und ist unheimlich doof anzusehen. Darüber zu reden und einige Stellen hervorzuheben ist viel interessanter, als den ganzen Film zu “genießen”.

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