Filmbeschreibung:
Amélie Poulain, die Tocher eines Militärarztes und einer Lehrerin, wird im Jahre 1970 in Frankreich geboren. Sie wird in ihrem Elternhaus mit wenig Liebe erzogen und den einzigen fürsorglichen körperlichen Kontakt, den sie mit ihrem Vater hat, ist wenn er sie untersucht. Fälschlicherweise stellt dieser bei Amélie im Alter von sechs Jahren einen Herzfehler fest und die psychisch labile Mutter sorgt dafür, dass sie ihre Tochter zu Hauseunterrichten kann. Amélie lebt in einer großen Einsamkeit. Doch Amélies Mutter stirbt nach einem gemeinsamen Besuch in der Kirche. Einige Jahre später lebt Amélie alleine und arbeitet in einem Café. Eines Abends, als sie hinter den Wandfließen in ihrem Badezimmer ein kleines Kästchen mit Spielzeug findet, nimmt sie sich vor, den Jungen, dem dieses Kästchen gehört hat und der dieses vor ca. 40 Jahren dort versteckt hat, das Kästchen zurückzubringen. Amélie macht sich auf die Suche nach dem besagten Dominique Bretodeau und macht diesen schnell ausfindig. Amélie gibt ihm das Kästchen, jedoch ohne sich zu erkennen zu geben. Sie findet langsam Gefallen daran, anderen Leuten Gutes zu tun und hilft vielen Menschen. Dabei lernt sie Nino Quincapoix kennen und Amélie erfährt zum ersten Mal in ihrem Leben wie es ist, verliebt zu sein. Zum Trailer
Filmkritik:
Eigentlich bin ich kein Fan von französischen Filmen und auch nicht von Filmen im französischen Stil, doch da man so viel Positives von Die fabelhafte Welt der Amélie hört, wollte ich mir diesen auch einmal anschauen. Der Film war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte: Etwas kitschig, romantisch, melancholisch, aber trotzdem in seinem eigenen Stil und verspielt. Dennoch ist Die fabelhafte Welt der Amélie sehr lustig und das vor allem zu Beginn, denn zum Ende hin wird der Film etwas ernster. Der Film ist kein gewöhnlicher Romantikstreifen, wie man ihn aus Hollywood kennt, regt die Phantasie jedes Zuschauers an und versetzt ihn durch die bunten Bilder gedanklich wieder zurück in Kindertage – das war der erste Eindruck. Die hält sich dann noch bis zur Hälfte des Films, doch danach erzielen die kleinen Überraschungen, die zu Beginn etwas sehr Besonderes waren, nicht mehr ihre Wirkung und die anfängliche schöne Stimmung wird zu Langeweile. Dies liegt meines Erachtens nach hauptsächlich daran, dass die Spieldauer einfach zu lang ist. Die Handlung zieht sich ab der Hälfte von Die fabelhafte Welt der Amélie unglaublich. Dadurch ist dieses ganze phantasievolle Feeling verflogen. Im Allgemeinen kann ich jedoch sagen, dass mir die Optik in dem Film sehr gefallen hat, da man offensichtlich viel damit herumgespielt hat, um eine etwas plastikartige Welt zu schaffen, die sehr bunt ist und sehr unwirklich erscheint. Diese hat viel zur romantischen und verspielten Stimmung beigetragen. Der Soundtrack ist wirklich das I-Tüpfelchen, denn dieser ist insgesamt im klassischen Stil, passt jedoch perfekt zur Stimmung und ist meiner Meinung nach nicht umsonst so berühmt. Als bestes Beispiel ist hier das Klavierstück von Yann Tiersen, von dem der ganze Soundtrack stammt, Comptine d’un Autre Été: Après Midi zu nennen. Zu der Hauptdarstellerin Audrey Tautou ist zu sagen, dass sie die perfekte Wahl für die Rolle war. Ich war etwas skeptisch als ich den Trailer gesehen habe, denn ich fand die Person an sich ziemlich merkwürdig und auch die optische Erscheinung war dementsprechend seltsam. Doch das passte gut in den Film, der ja sowieso seine eigene Art hat. Tautou spielte ihre Rolle sehr gut: Am Anfang eher naiv und verspielt, doch zum Ende hin ein wenig ernster. Die Rolle schien wie für sie gemacht zu sein, denn sie wirkte sehr überzeugend durch ihre phantasievolle Art. Denn Amélie ist eine Frau, die sich fast schon wie ein Kind benimmt, durch ihre naive und kindliche Art, die dennoch sympathisch ist. Doch auch auf die restlichen Figuren wurde sehr viel geachtet, denn diese wurden alle auf ihre Eigenarten und Vorlieben beschrieben. Auch sie sind sehr naiv und verträumt – genauso wie Amélie.
Filme-Blog Wertung: 8/10
Die fabelhafte Welt der Amélie konnte sich nur acht Sterne verdienen. Diese wären, wenn man von dem langweiligen zweiten Teil des Films absehen würde viel zu wenig, doch das muss berücksichtigt werden. Meiner Meinung nach ist das der einzige Minuspunkt, der wirklich auffällt, denn der Film war in der zweiten Hälfte unglaublich langweilig, sodass es einem schwer fiel, sich auf den Film zu konzentrieren. Doch abgesehen davon, ist Die fabelhafte Welt der Amélie ein sehr schöner Film. Er wirkt zu Beginn wie ein Kinderfilm, beschäftigt sich aber dennoch mit ernsten Themen, die ihn zu etwas Besonderem machen. Hier wären zum Beispiel die vielen Szenen zu nennen, in denen gezeigt wird, dass Amélie sich auch an den kleinen Dingen der Welt erfreuen kann, was meiner Meinung nach im Kontrast zur heutigen Realität steht – und das sorgt dafür, dass der Film noch mehr bei mir punkten kann. Darüber hinaus ist der Film am Anfang witzig und wirkt sehr verspielt. Weitere Pluspunkte verdient er sich durch den wunderschönen Soundtrack, von dem einige der Songs bei vielen bekannt sind. Aber auch Tautou ist ein weiterer Pluspunkt für den Film, denn diese spielt ihre Rolle sehr überzeugend, da sie sehr kindlich, unschuldig und naiv wirkt.
Filmfazit:
Die fabelhafte Welt der Amélie ist ein schöner Film, der die kindliche Phantasie von jedem Zuschauer anregt. Der Film ist romantisch und nicht so platt wie andere Liebesfilme, sondern ist mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht. Doch leider ist die zweite Hälfte des Films sehr langatmig und deshalb muss man es sich zweimal überlegen, ob man sich den Film wirklich ansehen will, obwohl er sonst sehr empfehlenswert ist und seinem guten Ruf absolut gerecht wird.
Trailer:
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