Das Kabinett des Dr. Parnassus (2010)

Filmbeschreibung:

Dr. Parnassus ist der Besitzer eines uralten Theaters auf Rädern. Das erstaunliche an seinem Theater ist, dass es einen Spiegel beinhaltet, der beim Durchschreiten die jeweilige Person in seine Fantasiewelt schickt. Leider hat das Theater seine beste Zeit gehabt und die Menschen in London interessieren sich nicht mehr für dieses faszinierende Wandertheater. Doch nicht nur das, denn das Geschäft läuft denkbar schlecht, Dr. Parnassus verbirgt auch ein schwerwiegendes Geheimnis. Er steht direkt mehr oder weniger unfreiwillig im Bund mit dem Teufel, welcher sich Mr. Nick nennt. Für seine Unsterblichkeit muss Dr. Parnassus einen Preis zahlen: Am 16. Geburtstag seiner Tochter – Valentina – wird Mr. Nick sie holen. Doch drei Tage vor diesem Ereignis macht Mr. Nick Dr. Parnassus einen neuen Deal, worauf dieser eingeht, da ihm keine andere Wahl bleibt. Zum Trailer

Filmkritik:

Das Kabinett des Dr. Parnassus ist der letzte Film mit Heath Ledger, welcher an einer Medikamentenüberdosis im Jahr 2008 während der Dreharbeiten zum Film verstarb. Dieser Zwischenfall ging am gesamten Team nicht spurlos vorbei und auch der Film selbst trägt seine Narben von sich. Zwar waren die Dreharbeiten mit Heath Ledger in der Gegenwart schon abgeschlossen, doch so fehlten noch rund zwei Drittel an Material in der Fantasiewelt. Heath Ledger, Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell gingen Terry Gillian zur Hand und schlüpften in die Rolle von Heath Ledger. Im Grunde genommen kann man sagen, dass das Kabinett des Dr. Parnassus trotz der Zwischenfälle ein gelungener Film ist, doch so richtig abgetaucht in die Fantasiewelt, wird erst nach einer Stunde, zwar ist man zu Beginn ein bis zwei Mal in der Fantasiewelt, dies ist jedoch nur von wirklich kurzer Dauer – für meinen Geschmack hätte der Film überwiegend in der Fantasiewelt spielen können. Meine Erwartungen an das Kabinett des Dr. Parnassus waren dementsprechend relativ hoch und leider auch falsch angesetzt, da ich einen Film erwartet habe, der hauptsächlich viele Animationen und viele bunte und grelle Farben zeigt, wie es in der Fantasiewelt so üblich ist. Doch wenn man die Fantasiewelten betrachtet, merkt man schnell, dass diese auch wirklich gelungen und farbenfroh gehalten sind und immer passend zu den Charakteren wirken, aber eher nur einen kleinen Teil des Films ausmachen. Die Story in das Kabinett des Dr. Parnassus ist zwar nicht sehr originel, aber dafür wirklich gut in Szene gesetzt. An manchen Stellen hat die Story sogar wirkliche Tiefpunkte, was womöglich mit dem Zwischenfall während der Dreharbeiten zusammen hängt, da das Drehbuch umgeschrieben werden musste. Action-Szenen hat Das Kabinett des Dr. Parnassus wirklich ausreichend zu bieten, denn das Wandertheater muss oftmals die Flucht ergreifen und das nicht nur vor den Schaulustigen, sondern auch vor der Polizei. Abenteuerlust kommt beim Sehen auf jeden Fall auf und man merkt, wie das Wandertheater den Betrachter in den Bann zieht. Um hier passend auf das äußere Erscheinungsbild des Wandertheaters zu kommen: Kaum zu glauben, dass so ein „Gefährt“ keine Aufmerksamkeit auf sich zieht, denn allein wie es durch London’s Straßen fährt, ist schon beeindruckend. Eines muss man jedoch klar sagen; angesichts des Todes von Heath Ledger während den Dreharbeiten, ist Das Kabinett des Dr. Parnassus trotz allem ein sehr gelungener Film, welcher vor allem durch seine Liebe zum Detail punkten kann.

Filme-Blog Wertung: 7/10

Problem ist, dass das Kabinett des Dr. Parnassus an manchen Stellen wirkliche Tiefpunkte hat und hier die Stimmung so gut wie im Keller ist, dafür aber an manchen Stellen rasant voran schreitet und den Zuschauer durch Animationen und Action-Szenen bei Laune hält. Die Story ist leider ein wenig verschwommen und nicht sehr originell – vielleicht wegen des Zwischenfalls während den Dreharbeiten – dafür sorgen aber die Charaktere und die Darsteller für bessere Laune und damit punktet das Kabinett des Dr. Parnassus nochmal so richtig. Deshalb gibt es sieben von zehn Fantasie-Sterne.

Info:

Das Kabinett des Dr. Parnassus ist der letzte Film mit Heath Ledger, welcher am 22. Januar 2008 verstarb. Heath Ledger’s Tod war ein Unfall, wie es nach der Autopsie heißt: Er sei an einer Überdosis von mehreren Medikamenten gestorben.

Die Dreharbeiten am Film – Das Kabinett des Dr. Parnassus – wurden nach seinem Tod fürs erste stillgelegt. Daraufhin wurde das Drehbuch umgeschrieben, da die Dreharbeiten in der Gegenwart jedoch schon alle gedreht waren, übernahmen Johnny Depp, Colin Farrell und Jude Law Heath Ledger’s Rolle in der Welt der Fantasien.

Filmfazit:

Das Kabinett des Dr. Parnassus weis zu gefallen und insgesamt ist der Film auf jeden Fall nicht uninteressant. Größtes Manko ist jedoch die Story, die vermutlich durch den besagten Zwischenfall, einiges an Potential verlor und damit ist Das Kabinett des Dr. Parnassus leider nur ein Film zum Sehen und Vergessen.

Filmtrailer:

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2 Gedanken zu “Das Kabinett des Dr. Parnassus (2010)

  1. ein interessanter film mit überzeugend prächtigen bildern, aber mit einer verwirrenden story
    im grunde passiert da nicht wirklich viel und ein ziel konnte ich da auch nicht erkennen – die story scheint langweilig und würden die prächtigen bildern nicht sein, wäre er auch nicht erinnernswert
    den bunten strauß an schauspieler, vor allem für tony, finde ich jedenfalls ganz nett, wenn auch nicht ganz ersichtlich
    auch die sache mit der flöte habe ich nicht verstanden – generell waren da einige stellen, die ich bis zum schluss nicht nachvollziehen konnte

    alles in allem ist der film, bis auf die bunten fantasien, nur mäßig, dabei hätte er mit sicherheit mehr potenzial

    persönliche wertung: 5-6/10

    • Den Sinn des Films habe ich auch nicht verstanden, hatte irgendwie das Gefühl, dass die einfach nur schnell fertig werden wollten. Der Film ist in meinen Augen leider eine Enttäuschung gewesen :/

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