Filmbeschreibung:
Das Mädchen ist noch keine zehn Jahre alt, als es mit ansehen muss, wie zwielichtige Gangster ihre Eltern ermorden. Im Angesicht eines Killers schwört sie bittere Rache. Sie werde nicht ruhen, bis alle Mörder ihrer Eltern tot seien. Das kleine Mädchen, welches jetzt scheinbar ganz alleine auf der Welt ist, kann ihren Häschern vorerst entkommen und findet Unterschlupf bei einem waschechten Auftragskiller. Nach anfänglichem Zögern willigt dieser ein, das Opfer, das zum Täter werden möchte, in der Kunst des Tötens auszubilden. In den kommenden Monaten wird Mathilda lernen ohne Skrupel oder Moral zu töten und schließlich die Mörder ihrer Eltern stellen. Soviel zur Story von Léon der Profi….? Zum Trailer
Filmkritik:
Was? Was soll diese inhaltliche Beschreibung von Léon der Profi? Oben drüber steht doch, dass hier eine Kritik zu Colombiana zu finden sein soll. Gemach, gemach: Die Zusammenfassung von Luc Bessons Klassiker „Léon“ passt ebenso gut auf Colombiana; ändert man den Namen Mathilda zu Cataleya. Somit ist auch gleich der größte Kritikpunkt an Megatons, nun ja, nennen wir es mal Neuinterpretation angesprochen: Der Film ist ein seelenloser Abklatsch des einstigen Meisterwerks. Besson, der als Produzent von Colombiana am Werk war, drückt dem Film mal wieder seinen typischen Stempel auf: So erinnert der Look über weite Strecken an die Transporter-Reihe oder Ghetto-Gangz. Der französische Filmmogul unterstreicht mit diesem Machwerk einmal wieder sein erklärtes Ziel, ein neues Hollywood im westlichen Europa errichten zu wollen. Mit miesen Hochglanzproduktionen, die sich dann auch leider gut verkaufen, ist er auf dem besten Weg dahin. Den Zuschauer erwartet also in Colombiana Action-Kino von der Stange. Ironischerweise werden die Klassiker des eigens geschaffenen Subgenres der Mädchen-/Frauen-Hitgirl-Filme in fast jeder Kameraeinstellung „zitiert“. Da stürmen Elitepolizisten ein Haus und verschanzen sich hinter großen Riot-Schilden – schon mal gesehen in Léon. Da turnt Cataleya durch ein Abrisshaus und legt sich mit den bösen Buben an – kennen wir doch aus Nikita und natürlich wieder Léon. Sicher, in Colombiana steckt richtig viel Geld – das sieht man dem Streifen an, wenn die bösen Killer im feinsten Gegenlicht mal wieder niedergemäht werden. Überhaupt versuchen Megaton und Besson mit optischen Spielereien und Hinguckern viel von der dürftigen Handlung zu kaschieren. Gerade Zoe Saldana, die der ein oder andere noch aus dem Star-Trek-Reboot kennen dürfte, wird als lasziver Eye-Candy eingesetzt, der eigentlich immer halbnackt durchs Bild stöckelt und die dicken Wummen ähnlich gut einzusetzen weiß, wie ihre eigenen Reize. Das Trauma, das Cataleya nach dem Mord ihrer Eltern mit sich herumschleppt, wird in keiner Sekunde greifbar näher gebracht. Bei Colombiana geht es einzig und allein darum, zu zeigen wie cool und hart doch diese Auftragskillerin ist. In dieser Hinsicht erinnert der Streifen an die Spieleverfilmung Hitman, die ebenfalls mit einem blassen Antihelden aufwartet, wo doch gerade die Morden-für-Geld-Thematik genug Raum für tiefgründige Interpretationen und Reflektionen lassen würde.
Filme-Blog Wertung: 3/10
Junge, was war ich heiß auf den Film. Nach dem Trailer konnte ich es kaum erwarten ihn zu sichten. Denn, was in knapp zwei Minuten noch wunderbar funktioniert – Hochglanzoptik, Hochglanzgirls und Hochglanzaction – ermüdet dann nach längerer Zeit einfach nur noch. Colombiana versteht es zu keiner Zeit eine irgendwie geartete Form von Spannung aufzubauen. Die Nebencharaktere sind allesamt nur deswegen integriert um eine Art von Tiefe zu suggerieren. Antiheldin Cataleya verspielt bereits im Prolog jeglichen Sympathiebonus. Als unantastbare Superheldin, die scheinbar über den Dingen schwebt, übersteht sie jede Schießerei ohne Kratzer auf der Haut und macht die Actionszenen somit zum reinen Mittel zum Zweck. Stellenweise erinnert die Inszenierung von Colombiana an das Abhaken einer Check-Liste: Ballerei im Abbruchhaus – Check; Waffenkauf – Check; fetter Zuhälterbösewicht, der zu dumm ist, den Sicherungshebel der Waffe umzulegen – Check; Sex- und Duschszene mit Cataleyas Künsterlfreund – Check… Und spätestens dann fängt Colombiana mächtig an zu nerven.
Filmfazit:
Léon der Profi für Arme. Luc Besson versucht weiterhin die Cash-Cow zu melken. Ein seelenloser, uninspirierter Klon, der mit ein paar ganz hübschen Bildern aufwarten kann.
Filmtrailer:
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