Filmbeschreibung:
Ein abgetrennter Arm kann gerettet werden, wenn er dem Patienten innerhalb von vier Stunden wieder angenäht wird. Eine abgetrennte Hand in acht und ein abgetrennter Finger in zwölf Stunden. So oder so ähnlich lauten wohl einige Faustregeln vieler Chirurgen, wenn man den Worten von Dr. Grant Glauben schenken mag. Die angehende Chirurgin Mary ist eine von Dr. Grants besten Studentinnen an der Uni, hat allerdings in ihrem Privatlebeneher mäßigen Erfolg und in letzter Zeit häufen sich zunehmend die finanziellen Probleme. Doch schon bald findet Mary einen neuen Job, der vielleicht nicht ganz so hoch angesehen ist, wie die Arbeit eines Chirurgen, aber dennoch das nötige Kleingeld abwirft. Die wissenshungrige Studentin muss allerdings recht schnell feststellen, wie schwierig es ist, sich seinen Lebensunterhalt auf legale Weise zu verdienen und driftet mehr und mehr in kriminelle Geschäfte ab. Als sie einige Tage später dann auch noch von ihrem Professor der Universität vergewaltigt wird, brennen bei Mary die Sicherungen durch und sie macht sich ihr einzigartiges Talent zu Nutze, um sich an ihrem Peiniger zu rächen. Zum Trailer
Filmkritik:
Was anfangs noch recht schwer einzuschätzen ist, entwickelt sich nach etwa der Hälfte der Laufzeit von American Mary zu einem leicht angedeuteten klassischen Rape’n’Revenge Streifen, klingt dann langsam wieder ab und endet in kranker Perversion. Von chirurgischen Modifikationen im Intimbereich ist beispielsweise des Öfteren die Rede. Die ausgefallensten Dinge bekommt man als Betrachter von American Mary im Laufe der etwa 100-minütigen Handlung zu Ohren und den kompletten Film hindurch stellt man sich wieder und wieder die Frage, zu welchem Ziel das Ganze wohl letztlich führen mag. Mir persönlich wurde diese Frage allerdings bis heute immer noch nicht beantwortet und die fehlende Steigerung in Sachen Spannung lässt ja bereits ein mehr oder – wie in diesem Fall – weniger aussagekräftiges Ende erwarten. Was man allerdings auch zu sehen bekommt, sind schick in Szene gesetzte Verstümmelungen, die sogar die FSK 18 Freigabe des Films ausreizen. Wobei man sich letzten Endes wirklich etwas wundert, wie so ein Werk ohne Zensurkürzungen durch die Kontrolle gekommen ist. Die meisten Gore-Szenen werden zwar lediglich angedeutet, doch allein der Gedanke daran wird sicher die Blicke zahlreicher Betrachter durch den Raum schweifen lassen, anstatt sich voll und ganz auf das Gezeigte zu konzentrieren. Schauspielerisch erwähnenswert ist in American Mary – wie der Titel es ja bereits erahnen lässt – besonders die angehende sexy Chirurgin Mary, die von Katharine Isabelle (Rampage, Freddy Vs. Jason, 30 Days of Night) verkörpert wird und ihre Sache mehr als nur gut macht. Überzeugend stellt sie die Entwicklung der verzweifelnden und anfangs extrem verunsicherten, aber dennoch starken jungen Frau dar, die vom rechten Weg abgekommen ist und sich lediglich versucht, mit dem was sie am besten kann, eine eigene Existenz aufzubauen.
Filme-Blog Wertung: 6/10
Für blutige sieben Sterne reicht es nicht mehr ganz, daher muss sich American Mary mit etwas weniger starken, aber dennoch absolut vertretbaren sechs OP-Sternchen zufrieden geben. In Sachen Story macht der Streifen zwar soweit alles richtig, doch die zahlreichen angedeuteten Operationen machen bei Gore-Fans garantiert Lust auf mehr, wobei man letztlich allerdings etwas enttäuscht sein dürfte, wenn man immer nur ansatzweise Marys chirurgische Fähigkeiten in Aktion erleben kann. Des Weiteren gibt es kleiner Abzüge für den nicht gerade hoch angesetzten Spannungsbogen. Auch mit Schockmomenten setzt American Mary absolut keine Maßstäbe und lässt durchaus Platz nach oben offen. Der Cast ist allerdings weitestgehend in Ordnung und auch die Handlung an sich ist absolut vertretbar, wobei man hier einiges an Potential auf halber Strecke hat versauern lassen, wodurch American Mary letztlich nur eine ganz kleine Empfehlung von meiner Seite aus erhält.
Filmfazit:
Eine ansehnliche Geschichte mit interessanten Charakteren in den Hauptrollen. American Mary ist zwar bei Weitem kein ganz großes Kino, wird mit seinem düsteren Charme dennoch zahlreiche Horror-Fans auf seine Seite ziehen können. Nicht perfekt, aber für Genre Fans dennoch ein kleines Must-See mit Ecken und Kanten.