Filmbeschreibung:
Morgen um genau 4:44 Uhr wird die Welt untergehen… Angenommen ihr würdet nur wenige Tage vorher euer baldiges Ende auf die Minute genau vorausgesagt bekommen, wie würdet ihr wohl reagieren? Würdet ihr euch einfach nur umbringen, damit alles möglichste schnell vorbei ist und ihr den Schmerz nicht länger ertragen müsst, oder würdet ihr vielleicht noch ein letztes Mal mit eurer derzeitigen Freundin schlafen, um euch den letzten glücklichen Moment auf Erden zu verschaffen. Was wenn alles, wirklich alles was je existiert hat, von dem einen auf den anderen Moment völlig unbedeutend ist und wenn nur noch das Hier und Jetzt eine Rolle spielt? Keiner macht sich ernsthafte Gedanken über diesen Moment und jeder Mensch lebt mit einer Selbstverständlichkeit sein Leben. Doch wofür? Leben wir unser Leben bloß um älter zu werden oder gibt es wirklich ein Ziel für uns; eine Bestimmung der wir folgen?? Zum Trailer
Filmkritik:
Wir vögeln uns die Seele aus dem Leib… Der Gedanke geht wohl unzähligen Kerlen durch den Kopf, wenn sie genau wissen, dass ihr Leben schon am nächsten Tag vorbei sein wird und sie ihre Freundin gerade bei sich haben. Doch was zählt wirklich noch in einer Welt, die kurz davor ist zu Grunde zu gehen? Genau vor dieser Frage steht das mehr oder weniger glücklich verliebte Pärchen. Cisco und seine Freundin Skye wissen genau, dass sie dieses mal wirklich vor dem Ende stehen und genießen ihre letzte Stunden gemeinsam. Gemeinsam blicken sie dem unvermeidbaren Ende entgegen und sind bereit zu gehen… Klingt dramatisch das Geschehen von 4:44: Last Day On Earth und das ist es auch allemal. Nur leider fehlen irgendwie die Zeiteinblendungen, wie lange den beiden Verliebten noch bleibt. 4:44: Last Day On Earth bewegt sich völlig zeitlos und verzichtet bewusst auf jede Art von Spannung. Es geht einig und allein darum, sich voll und ganz auf 4:44: Last Day On Earth einzulassen und sich in das Geschehen einzufühlen. Man soll als Zuschauer mit den Protagonisten leiden, ihre Geschichte nachvollziehen und sich vielleicht sogar Fragen, ob ein Ende vielleicht nur ein Anfang von etwas Neuem und etwas Besserem sein kann. Willem Dafoe (Inside Man, Der blutige Pfad Gottes, Zurück im Sommer) trägt einen großen Teil dazu bei, dass diese Gedanken glaubhaft in die Köpfe der Betrachter gepflanzt werden und überzeugt mit einer ziemlich hochwertigen schauspielerischen Leistung. Seine Kollegin Shanyn Leigh – Skye – hingegen spielt als Liebhaberin des spirituellen mehr vor sich hin und ist den gesamten Film über mit ihrer Malerei beschäftigt, vorausgesetzt es entbrennt nicht gerade ein relativ hysterischer Zickenkrieg zwischen ihr, Cisco und dessen Ex-Frau. Etwas zu gut gemeint hat man es in 4:44: Last Day On Earth ganz nebenbei bemerkt mit der Werbung für Skype. Ich habe zwar nicht mitgezählt, aber ich will glaube ich erst gar nicht wissen, wie oft man den Skype-Sound gehört und das Wort Skype gehört hat :D. Whatever.
Filme-Blog Wertung: 4/10
Mit vier Sternen ist 4:44: Last Day On Earth keineswegs ein Meisterwerk. Das gewisse Etwas hat der Streifen aber auf jeden Fall und Willem Dafoe kann die fehlende Spannung durch dramatisches Schauspiel wett machen und sofern sich der Betrachter auf 4:44: Last Day On Earth einlassen kann, findet man hier einen soliden Zeitvertreib über tiefgründige 82 Minuten. Der Unterhaltungswert mag vergleichsweise gering sein und viele Szenen dürften den Zuschauern, die sich lediglich durch den Titel angesprochen fühlten und auf einen abgedrehten B-Movie eingestellt hatten, definitiv zu spirituell und biblisch sein, doch genau das macht 4:44: Last Day On Earth letztlich aus. Es ist kein spannender Film auf den man sich einlässt. Es ist schlichtweg ein Film, der unseren Gedanken einen kleinen Stupser in die richtige Richtung geben soll. Der uns zum Nachdenken anregen soll und zwar über die Werte, die in der heutigen Zeit mehr und mehr durch finanzielle Dinge untergraben werden. Jeder kann seine Vergangenheit hinter sich lassen und jeder von uns hat die Chance auf einen Neuanfang verdient, obgleich er sie vielleicht auf den ersten Blick nicht wahrnehmen mag. Kleinere Pluspunkte gibt es letztlich noch für die beklemmende Atmosphäre, die uns durch enge Räume und düstere Kulisse noch etwas mehr an 4:44: Last Day On Earth binden kann.
Filmfazit:
Ein sehenswerter postapokalyptischer Streifen, mit einem starken Willem Dafoe (Inside Man, Der blutige Pfad Gottes, Zurück im Sommer) in der Hauptrolle, auf den man sich zwar einlassen können muss, aber der einen – bei ausreichendem Interesse – auch durchaus in seinen Bann ziehen kann.