Die titelgebenden 3096 Tage verbrachte die Österreicherin Natascha Kampusch in Gefangenschaft. 1998 wurde sie als zehnjährige von Wolfgang Priklopil entführt und in ein unterirdisches Kellerverlies gesperrt. 2006 gelang der jungen Frau die Flucht, ihr Entführer nahm sich das Leben und die Auflage der Boulevard-Presse war für das restliche Jahr gesichert. 3096 Tage basiert auf der Autobiografie von Kampusch, die sie 2010 veröffentlichte. Der deutsche Kultproduzent Bernd Eichinger hatte sich die Rechte an dem Werk gesichert und bereits mit der Erstellung eines Drehbuchs begonnen, ehe er vorvergangenes Jahr verstarb. Sherry Horman (Wüstenblume) trat seine Nachfolge an und verfilmte das Leben der Kampusch – sowohl im Untergrund als auch im Rampenlicht. Interessant dürfte sein, wie die Beziehung zwischen Opfer und Täter dargestellt wird. Ein übler Nachgeschmack bleibt jedoch bei 3096 Tage – hier wird ein Thema auf gleiche Weise ausgeschlachtet wie zuletzt bei Rothenburg.
Kinostart: 28. Februar 2012