Blade (1998)

Filmbeschreibung:

Blade ist der so genannte „Daywalker“. Ein Mischwesen aus Vampir und Mensch das zwar alle Stärken der Bluttrinker hat, jedoch keine ihrer Schwächen. Blade stört sich nicht am Sonnenlicht, nicht an Knoblauch oder Kreuzen. Glücklicherweise ist er auf „unserer“ Seite, der Seite der Menschen und beschützt uns vor seinen Artgenossen. In New York macht er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Weggefährten Abraham Whistler Jagd auf Vampire, die sich nicht an seine Spielregeln halten. Vampir Deacon Frost jedoch stellt sich Blade in den Weg. Frost möchte die mystische Gottheit La Magra wiedererwecken, um die gesamte Menschheit und die unliebsamen Vampirclans vom Angesicht der Erde zu tilgen. Blade setzt alles daran, Frost aufzuhalten und seinen Plan zu vereiteln. Zum Trailer

Filmkritik:

Im Jahre 1998 war das. Da fand schon mal eine solche Genrerevolution statt, wie sie in den letzten Jahren mit den Twilight-Filmen ein Revival erlebte. Bis dato waren die Vampirfilme größtenteils klassische Grusel und/oder Horrorfilme. Bram Stokers etabliertes Bild des Fabelwesens war fester Bestandteil auf der Hollywoodleinwand. Doch irgendwann nach dutzenden mehr oder weniger guten Dracula-Verfilmungen kam ein junges aufstrebendes Duo aus Regisseur und Drehbuchautor und schuf die Bar Titty Twister. 1996, zwei Jahre vor Blade, waren es Robert Rodriguez und der damals noch unbekannte Quentin Tarantino, die mit From Dusk Till Dawn das Genre und den gesamten Vampirmythos von Grund auf umkrempelten. Plötzlich waren die Wesen der Nacht wieder fies und eklig. Sie waren Monster, die nur nach Blut dürsteten und dabei die Lebenden nicht einfach leer tranken, sondern nach allen Regeln der Kunst zu Hackfleisch verarbeiteten. Trotz allem behielten Rodriguez und Tarantino die geheimnisvolle Erotik, die dem Vampirmythos seit Murnaus Nosferatu innewohnt, bei. Salma Hayeks Auftritt als heiße Tabledancerin gehört seit dem zu den Klassikern des modernen Kinos – wie der gesamte Film an sich. Mit From Dusk Till Dawn zeichnete sich eine weitere Entwicklung des Vampirs im Film ab. Es gab eine Verschiebung des Genres. Der Vampir war plötzlich in ein Roadmovie in der texanischen Wüste gestolpert, welcher sich letztlich zu einem Actionfilm entwickelte. 1998 dann kam Blade, das Erstlingswerk von Stephen Norrington, der zuvor allerdings bei diversen Großproduktionen wie Aliens – Die Rückkehr – für die Special Effects und das Make-up zuständig war. Norrington adaptierte ein Drehbuch von dem im 21. Jahrhundert von Kritikern geliebten, aber damals recht unbekannten David S. Goyer (The Dark Knight Rises) und einen Comic von Marvel, um den Vampirmythos noch ein Stückchen weiter von Stoker zu entfernen wie es Tarantino und Rodriguez getan hatten. Er machte den Vampir einerseits zur Hauptfigur in Form des Daywalkers Blade, als auch zum Antagonisten in Form des Gewandelten Frost. Das Genre: eine Mischung aus bleihaltiger, modernster Action, Martial Arts und Horrormovie – das gab’s bis dato nicht und vielleicht auch deswegen Schlug der Streifen an der Kinokasse schnell ein wie eine Bombe und wurde zurecht schnell zum Kultklassiker. Doch was machte diese Mischung so einzigartig? Die Grundessenz von Blade tropft bereits aus den Eröffnungsminuten wie frisches Blut aus einem gerade Gewandelten. Da ist dieser Mann (heute würde man wohl Hipster sagen), der in Begleitung einer Gothic-Lolita durch die mit kaltem Neonlicht beleuchteten Gänge eines Schlachthauses geht. „Where we’re going“, fragt der leicht angetrunkene und beim Blick auf den wohlgeformten Hintern der Schönheit wohl dauergeile Typ noch, da öffnen sich die Türen zu einer Party der anderen Art. Dutzende Partyfans feiern im Schlachthaus eine Untergrundparty. Plötzlich geht die Sprinkleranlage an, Blut spritzt hervor. Ehe sich der Hipster versieht, verwandeln sich die Partygäste in Vampire und zerfleischen ihn. Auftritt Blade, der die Vampire stilecht zerballert und dem Schlachthaus alle Ehre macht.

Filme-Blog Wertung: 8/10

Vampire sind bei Blade im 21. Jahrhundert angekommen. Sie sind cool, lässig, haben Modegeschmack (gut, den hatten sie fast immer) und sind trotzdem fies und brutal. Eine Mischung, die lange Zeit als Prototyp für den modernen Vampir herhalten sollte, ehe er von im Sonnenlicht glitzernden Romantikern abgelöst wurde. Doch auch abseits der Etablierung neuer Standards hat Blade einiges zu bieten. So ist die Story zwar einerseits nur Aufhänger für rasante Action, hält aber auch einem zweiten Blick stand. Der gewandelte Frost lehnt sich gegen die eigene Rasse auf; ein Konflikt der eben auch Daywalker Blade aufgrund seiner Andersartigkeit seit Jahrzehnten führt. Ganz nebenbei ist die Logenstruktur in der die Vampire organisiert sind, ebenfalls Vorbild für viele nachfolgende Filme. Manche Actionszenen wirken zwar mittlerweile etwas antiquiert (vor allem der CGI-Showdown sieht man die Dekade, die er auf dem Buckel hat, an), dennoch macht der Film auch heute noch Spaß. Die Schauspieler sind mit Spaß bei der Sache. Damals hat man Wesley Snipes doch tatsächlich noch in guten Rollen gesehen. Mittlerweile begnügt er sich ja mit billiger Direct-to-DVD-Action.

Filmfazit:

Blade ist der Prototyp des modernen Vampiractioners, der ja mittlerweile auch wieder durch eine neue Art des Hollywood-Vampirs abgelöst wurde. Zurecht ein Actionklassiker.

Filmtrailer:

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