Filmbeschreibung:
Frank D’Arbo ist der Prototyp des modernen Hollywood-Losers: Leicht untersetzt, schwer von Begriff, kindisch und naiv, doch trotz allem herzensgut. Durch seine Naivität und sein gutes Herz hat es der Frittenbudenkoch irgendwie geschafft ‚the hottest chic in town’ Sara zu erobern. Doch das Leben ist hart zu Losern und somit auch zu Frank. Sara verlässt ihn für den Drogen dealenden, Stripclubbesitzer Jacques. Für Frank bricht somit eine Welt zusammen. Nach dem Einschlafen zu einer christlich-fundamentalistischen Fernsehshow hat er jedoch eine Vision: Gott taucht in Gestalt eines Tentakelwesens auf und erklärt ihm den Sinn seines Lebens. Frank soll ein Superheld werden! Nach anfänglichen Startschwierigkeiten findet er in der freakigen Comicverkäuferin Libby eine Verbündete. Kann es Frank, der sich von nun an nur noch Der blutrote Blitz nennt, gelingen die Welt von dem Bösen zu erlösen und die Frau seiner Träume für sich zurück zu gewinnen? Zum Trailer
Filmkritik:
Wirft man einen Blick auf die Inhaltsbeschreibung, den Trailer und das Kinoplakat und schaut man sich die Vorgängerwerke von Regisseur James Gunn (u.a. Slither) an, kann es eigentlich nur zwei Möglichkeiten geben. Entweder man ist von der Ideenvielfalt begeistert und hofft auf einen trashigen Film, oder aber man denkt, „dass gab’s doch alles schon in Kick-Ass“. Beide Seiten haben gewissermaßen Unrecht. Super ist mitnichten trashig geworden, sondern eine Hochglanzproduktion erster Güte, die zwar mit einem kleinen Budget entstanden ist, was man dem Film jedoch nicht ansieht. Auch sind die Parallelen zu Kick-Ass bei weitem nicht so ausgeprägt, wie man denken könnte. Klar, es geht auch bei Super um „echte“ Superhelden doch da erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten auch schon. Gunn mixt einen wilden Genrepotpourri zusammen, der Elemente aus einem Dutzend Filmarten enthält. Vom Anime über den Actionfilm bis hin zum Buddymovie oder der Romantic-Comedy ist in Super alles enthalten – und das Besondere: es passt alles zusammen. Der Anti-(Super-) Held Frank bietet sich als wunderbare Projektionsfläche des Zuschauers an. Dem Kindskopf, der nach eigener Aussage nur zwei gute Dinge in seinem Leben erlebt hat, wird einer von beiden – seine Frau Sara – genommen. Kein Wunder, dass er regelrecht durchdreht und sich von der Propaganda eines christlichen Fernsehsenders einlullen lässt. Gunn lässt hierbei bewusst offen, ob die göttliche Vision, die Frank erscheint, real ist oder ob er nur langsam verrückt wird. Auf jeden Fall verrückt, ist Franks Sidekick Libby (Ellen „Ich möchte dich heiraten“ Page). Die süße Comicverkäuferin entpuppt sich gegen Ende als mordlustige, nymphomanische Schlampe, die anders wie Frank keine moralischen Regeln kennt. In gewisser Weise ist der Charakter der Libby die logische Konsequenz und Weiterentwicklung von Pages Juno-Darstellung im gleichnamigen Film. Der rote Blitz und Libby – die sich später Blitzi nennt – sind des Weiteren als moderne Version der Natural Born Killers zu interpretieren. Somit ist Super dann auch, trotz aller Genreversatzstücke, ein klassischer Roadmovie. Neben Zitaten an die Werke von Tarantino, kommt auch die Gewalt nicht zu kurz. regelrecht gesplattert wird dann beim großen Showdown. Trotz aller Schauwerte vergisst Super nicht eine Message zu transportieren: Der kategorische Imperativ ist auch hier Triebfeder der guten Charaktere – in dieser Hinsicht steht Super selbst dem ultimativen Superheldenfilm Watchmen in nichts nach.
Filme-Blog Wertung: 9/10
James Gunn Superheldengroteske Super wartete mit einer durchgehend hochkarätigen Besetzung auf. Kevin Bacon überzeugt als charismatisches Arschloch, das sich nimmt, was es will. Herrlich selbstironisch demontiert er hier die Rolle des klassischen Superhelden Antagonisten. Liv Tyler und Ellen Page sind in topform, obwohl Page noch um einiges mehr überzeugen kann. Ihr Sinneswandel vom süßen Mauerblümchen hin zur Mordmaschine ist vielleicht für den einen oder anderen etwas abrupt, bleibt aber im überzeichneten Rahmen des Films glaubhaft. Rainn Wilson, den ich vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, liefert eine tragisch-komische Vorstellung des Superhelden ab. Der Soundtrack steht all dem in nichts nach. Wer bei dem Titelthema nicht weint, ist selber Schuld.
Filmfazit:
Geil, geiler, Super – Ein grandioser Genre-Mischmasch! Wem Kick-Ass zu politisch korrekt war, wird mit Super seine helle Freude haben!
eine recht brutale, verrückte, teilweise jedoch interessante superhelden parodie, die eine lange aufwärmzeit brauch um das letztere attribut aufzuweisen
zum ersten von diesem film habe ich eben von hier erfahren und diese doch sehr positive bewertung hat dann auch gleich mein interesse geweckt – das cover an sich ist nicht vielversprechend um ehrlich zu sein, deutet jedoch auf eine art superhelden film an – auf anderen seiten habe ich auch noch weitere mehr oder weniger positive kommentare gelesen, aber auch kritiken, die den film dennoch nicht weniger interessant schienen lassen
ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir auch hier auf keinen fall auf einen grünen zweig kommen… eine wertung von 9 (ehemaligen sternen) ist bei weitem maßlos übertrieben – mit filmgiganten wie “Tränen der Sonne” oder “Ben X” kann es nicht mal ansatzweise mithalten, auch wenn diese von grund auf völlig verschiedene genres sind, aber ich meine jetzt auch von der qualität her
um mal bei dem selben genre zu bleiben, selbst “kick ass”, bei dem die ähnlichkeiten offensichtlich sind, ist um einiges besser, und das liegt nicht an der teilweise übertriebenen gewalt in diesem film
positiv anzumerken ist wirklich eher die endphase des films – erst da blüht er meiner meinung nach so richtig auf und zeigt seine interessante seite, die z.T. stark vom comedy-part im ersten teil des films abweicht
auch die schauspielerische leistung vom protagonisten kann ich nur loben, ich kenne ihn zwar nicht aus anderen filmen, aber in diesem hat er definitiv eine gute leistung abgegeben, anders als kevin bacon, der einen typischen filmverbrecher präsentierte ohne seele, ebenso wie ellen page, die nur eine eher schlecht als rechte leistung darbietete
der humor hier wie eine achterbahn, zeitweise sehr lustig, dann wiederrum absolute flaute (was nicht zuletzt an einigen schlechten parodien lag)
negativ finde ich zum einen die entwicklung und persönlichkeit der hauptfigur (nicht die leistung!) – diese war in sich nicht immer ganz nachvollziehbar: mal scheint er total vernünftig, im nächsten wieder irgendwo bescheuert (mal abgesehen von seinem superhelden-vorhaben…)
dasselbe passierte es auch mit blitzi, dessen persönlichkeit mehr einer schizophränen psychopathin gleicht
auch sind einige parodien total daneben, was eben den humor zeitweise in den keller vertauen ließ
alles in allem ist das nicht so lohnenswert zu sehender film, vor allem, da es bereits einen film in solch einer art gibt, der meiner meinung nach besser umgesetzt ist: “kick ass”, auch wenn “shut up, crime” einige anderen, durchaus interessante aspekte präsentiert, die sich jedoch erst ganz am ende entfalten und somit die meisten zeit im unteren bereich anzusiedeln ist
persönliche wertung: 5-6/10
Danke für den tollen Artikel und das ihr der gleichen Meinung seit wie ich. Habe auf meinem Blog eine ähnlich gute Bewertung. Selten hat mich ein Film so emotional berührt!
Einfach: Super!
Ich habe mir gerade mal deine Kritik durchgelesen! Passt wie die Faust auf’s Auge.
Gerade die emotionale Seite des “Superhelden” werden so geschickt in die eigentliche Groteske eingefügt, dass man manchmal gar nicht weiß, ob man nun lachen oder weinen soll – am besten man tut beides 🙂
Danke das du mal vorbei geschaut hast.
Richte mein Augenmerk ja eher auf die emotionale Seite eines Filmes. Denn das hat mich zum Film- Fan gemacht.
Und da kommen mir solche Perlen wie “Super” oder auch “Kick Ass” (um im Thema zu bleiben) gerade recht.
Kick-Ass kann man mit Super nicht vergleichen…da versteh ich selbst die Macher der zwei Werke nicht…die gewisse ähnlichkeiten wiederfinden…klar kann man es Vergleichen…
Es sind beides Filme…in beiden Filmen gibt es eine Hauptrolle…diese Hauptrolle ist ein Mann…und beide Verkleiden sich, wie Comicadaptionen…für mich wars das…gruß Ruffy
“super ist schrott”
Hey,
habe ja auch nicht geschrieben, dass man beide Streifen nicht miteinander vergleichen kann… Aber man sieht ja, was dabei heraus kommt, wenn man’s tut 🙂 Super hat einen ganz anderen Anspruch, als das “Mainstream-Filmchen” Kick-Ass, welches – nur als kleine Anmerkung – ja wirklich eine Comicverfilmung ist; Super hat keine Vorlage. Super geht in Bereichen um einiges tiefer, in denen Kick-Ass nur an der Oberfläche kratzt. Gleichzeitig gleitet er in stellenweise überzogenen, groteske Fantasiewelten ab, die ihresgleichen suchen. Für mich wars das… Gruß Chris