Filmbeschreibung:
Doktor Martin Harris reist gemeinsam mit seiner Frau Elizabeth nach Berlin, um an einem Fachkongress für Biologie teilzunehmen. Am Flughafen bleibt leider ein wichtiger Koffer zurück, dessen Fehlen allerdings erst bei der Ankunft im Hotel „Adlon“ auffällt. Hastig schnappt sich Harris ein Taxi, um den Koffer zu holen. Das Taxi baut jedoch unterwegs einen Unfall und stürzt in die Spree. Nur durch das beherzte Eingreifen der Taxifahrerin Gina kann Harris entkommen, liegt jedoch volle vier Tage im Koma. Doch damit nicht genug: Nachdem er aufwacht, fehlen ihm große Teile seines Gedächtnisses; nur mit Mühe erinnert er sich an seinen Namen. Zurück im Hotel möchte Harris nur noch seine Frau in die Arme schließen, doch diese erkennt ihn nicht wieder. Und da taucht auch noch jemand auf, der behauptet, er wäre der echte Doktor Harris. Auf der Suche nach seiner wahren Identität wird Harris untersützt von dem Ex-Stasi-Agenten Klaus Jürgen. Die Hilfe kann er auch gut gebrauchen, steht Harris doch plötzlich auf der Abschussliste von Killern. Oder bildet er sich alles nur ein und droht verrückt zu werden? Zum Trailer
Filmkritik:
Wahnsinn! Damit hätte ich nicht gerechnet! Unknown Identity ist eine deutsch-amerikanische Co-Produktion, die voll und ganz überzeugen kann. Wer dachte, dass Berlin als Setting mittlerweile ausgelutscht ist, wird hier eines besseren belehrt. Zu großen Teilen an Originalschauplätzen gedreht, entdecken Ortskundige, die ein oder andere bekannte Ecke. Aber, Unknown Identity sieht nicht nur klasse aus, er ist es auch. Seit David Finchers The Game mit Michael Douglas(Wall Street, Das Urteil) habe ich keinen so überzeugenden “Was-stimmt-denn-jetzt-hier”-Film mehr gesehen. Und das war 1997! Da können die Bournes und viele andere Amnesie-Filme einpacken. Etwa in der Mitte des Films gibt es den ersten (relativ vorhersehbaren) Twist, über den im Folgenden nichts verraten werden soll, und man wäre enttäuscht, wenn es nur bei diesem Einem bleiben sollte. Glücklicherweise ist dem nicht so: Er ist nur der Auftakt für eine ganze Reihe von unerwarteten Wendungen. Die Actionszenen sind gut platziert, jedoch nichts Besonderes – was nicht weiter schlimm ist, denn dies hätte dem realistischen Grundton von Unknown Identity wohl nicht gut getan.
Filme-Blog Wertung: 8/10
Unknown Identity stammt aus der Zeit, in der Liam Neeson, im Zuge des tragischen Todes seiner Frau, zum regelrechten Workaholic mutierte und einen Film nach dem anderen abdrehte. Seit 2009 gehen sage und schreibe zehn (!) Filme auf sein Konto. Darunter Total-Flops, wie das A-Team und Kampf der Titanen aber auch sehr gute Streifen wie Chloe oder der hier rezensierte Unknown Identity, der sicherlich zu den Besten der Zehn gehört. Neeson liefert eine glaubwürdige Performance des verwirrten Doktors ab und der Zuschauer fiebert mit ihm auf der Suche nach seiner wahren Identität. Auch die restliche Darstellerriege muss sich dahinter nicht verstecken. Diane Kruger spielt überzeugend – wenn auch ihre Leistung nicht an die Femme Fatale aus Tarantinos Inglorious Basterds heranreicht. Dies ist aber zu großen Teilen auch ihrer recht undankbaren Rolle geschuldet. January Jones spielt die sexy-unterkühlte Blondine, die sie in der TV-Serie Mad Men mittlerweile perfektioniert hat und Adolf Hitler, äh, Bruno Ganz, geht sowieso in jeder Rolle auf.
Filmfazit:
Unknown Identity ist ein routinierter aber sehr spannender Thriller geworden, der mit spannenden Plottwists und starken Darstellern aufwartet.
Ich fand den Film sehr interessant. Vor allem das unerwartete Ende war wirklich “unerwartet”. Seit langem mal wieder einer der besseren Thriller.
Sehr guter Film. Habe einige Ecken aus Berlin wieder erkannt. Ich kann auch nur zustimmen, dass das Ende sehr “unerwartet” ist.
Schön, dass Unknown Identity hier wohl mehreren gefallen hat. Am Sonntag gibt es die Kritik zu einem weiteren Film mit Liam Neeson – und soviel sei verraten: auch er war nicht schlecht 🙂