The Thing (2011)

Filmbeschreibung:

In der Antarktis entdecken norwegische Wissenschaftler etwas, was eine Sensation bedeuten könnte: eine eingefrorene außerirdische Spezies. Die Anthropologin Kate Lloyd soll gemeinsam mit einem Team Norweger das Lebewesen untersuchen und begibt sich zu diesem Zweck in die eisige Einöde Antarktikas. Doch das tot geglaubte „Ding“ ist lebendig. Es kann sich befreien und terrorisiert die Forscher, die nach einem Hubschrauberabsturz in der einsamen Station gefangen sind. Das Perfide: das außerirdische Monster kann menschliche und tierische Formen kopieren; jeder könnte also in Wirklichkeit ein potentieller Killer sein. Lloyd und die Norweger nehmen alsbald den Kampf gegen das Ding auf – bewaffnet mit Flammenwerfer und purem Überlebenswillen tun sie alles, um zu verhindern, dass das Alien von der Station entkommen kann. Zum Trailer

Filmkritik:

Das Remake – zu der Frage, ob The Thing (2011) nun wirklich ein Remake, Reboot, Sequel oder was auch immer ist, kommen wir noch – zu John Carpenters Kultklassiker Das Ding aus einer anderen Welt wurde von Matthijs van Heijningen Jr. inszeniert. Der mir völlig unbekannte Jung-Regisseur setzt dabei auf alle Elemente, die bereits das Original von 1982 so erschreckend gemacht haben – und das Famose: er scheitert nicht daran! Während Carpenter mittlerweile ja nur noch ein Schatten seiner selbst ist und mit Streifen wie The Ward oder dem The Fog – Nebel des Grauens – Remake seit über fünf Jahren nur noch Mist abliefert um sich seine wohlverdiente Rente aufzubessern, schafft es das unbeschriebene Blatt van Heijningen Jr. einen wirklich kurzweiligen und beklemmenden Horrorfilm der alten Schule abzuliefern. Interessanterweise bedient er sich dabei zwar auch den Mitteln, die Carpenter bereits vor 20 Jahren einsetzte (Suspense, eine gewisse Noir-Atmosphäre, Isolation, Dunkelheit….) macht aber eine entscheidende Sache neu: er zeigt das Ding öfter. Um Fans des Originals noch mehr zu verschrecken sei noch ergänzt, er zeigt das Ding öfter mit Computerspezialeffekten! Noch dazu geht er auf den Ursprung des Außerirdischen ein. Für viele mag dies alles einem Sakrileg gleich kommen; zeichnete sich das Original The Thing doch gerade durch handgemachte Effekte aus, die noch bis heute zum absolut ekligsten und verstörendsten gehören, was das Creature-Feature je zu bieten hatte. Wer die berühmte Hunde-Szene des Originals oder den laufenden Kopf kennt, weiß, was ich meine. Noch dazu war gerade die Ungewissheit mit was es Kurt Russel und seine Kumpanen zu tun haben, der Atmosphäre mehr als zuträglich. Das Schöne von The Thing aus dem vergangenen Jahr ist jedoch, dass diese – nennen wir sie mal – Neuerungen nicht wirklich ins Gewicht fallen. Die Special-Effects sind ziemlich gut gemacht, fügen sich ins Gesamtbild ein und es gibt noch weiterhin genügend Hand-Made-Stuff. Eine weitere gute Idee, welche sich dicht am Original orientieret: Mary Elizabeth Winstead (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt) ist eine der wenigen amerikanischen Schauspieler in dem Film. Der Großteil ist mit norwegischen Mimen besetzt, die auch in ihrer Landessprache miteinander reden. Untertitel werden somit Pflicht. Die so künstlich erzeugte Irritation des Zuschauers, erreicht zwar noch nicht Mel-Gibson-Verhältnisse, der ja manchen Film gerne komplett in „fremden Zungen“ dreht, schafft aber ebenfalls ein Gefühl des Unwohlseins, der Fremde und des Andersartigen. Genau wie die amerikanische Anthropologin Kate Lloyd (Winstead), die für den Auftrag in einer norwegischen Forschungsstation zum ersten Mal ihre schützende Büro-Enklave verlässt und eine neue eisige Welt kennenlernt, ist das Ding „neu“ auf der Erde. In gewisser Weise versucht es sich anzupassen – dumm nur, dass dabei dutzende Menschen sterben.

Filme-Blog Wertung: 8/10

Dass mit der Anpassung ist durchaus wörtlich zu nehmen, ist das Ding doch in der Lage Menschen, Tiere äußerlich perfekt zu kopieren und somit in die Haut des Wirts zu schlüpfen. Nur an anorganischen Stoffen scheitert das Ding. Daraus ergeben sich teils absurde Szenen, wie z.B. der Plombentest, der die Verzweiflung und den Überlebenswillen der Wissenschaftler zeigt. Marco Beltrami sorgt für die Musikuntermalung in diesem neuen The Thing-Kapitel und orientiert sich dabei dicht an der von Altmeister Carpenter. Mysteriöse, elektronische Keyboardklänge untermalen die Szenen. Das Thema wurde dabei dezent modernisiert, behält jedoch seinen 80er-Charme bei und frisst sich regelrecht ins Hirn. Die restliche Musik ist relativ belanglos, passt aber ins Genre. Ah ja, abschließend noch ein paar Worte zu der Remake-Frage. Faktisch gesehen – der wunderbaren Endsequenz geschuldet – ist The Thing (2011) der Vorgänger zu Das Ding aus einer anderen Welt. Die Bezeichnung Remake trifft es allerdings ebenso gut, sind doch viele Szenen aus dem Original entliehen.

Filmfazit:

Eine Hommage an den Kultfilm von John Carpenter. The Thing (2011) ist moderner Horror im altmodischen Gewand und ist zu jeder Sekunde wie das Original: erschreckend, beklemmend und fies.

Filmtrailer:

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