The Expendables 2 (2012)

Filmbeschreibung:

Die aus The Expendables bekannten, namensgebenden „Entbehrlichen“, eine Gruppe Söldner um Anführer Barney Ross, werden von dem CIA-Agenten Church damit beauftragt, einen Safe aus einem abgestürztem Flugzeug in Albanien zu bergen. Als Safknackerin bekommt das Team aus Killern die schöne Maggie zur Seite gestellt; Neuling „Billy the Kid“ verstärkt das Team ebenso. Nach erfolgreicher Bergung des Safes geht jedoch nahezu alles schief. Bösewicht Jean Vilain stiehlt den Inhalt, den Lageplan eines Plutoniumlagers. Die Söldner um Barney Ross setzen nun alles daran, Jean zu stoppen und die Welt vor einer schmutzigen Bombe zu retten. Ihre Tour-de-Force führt sie dabei unter anderem durch Nepal und Kroatien und die Actiontruppe lässt keinen Stein auf dem anderen. Zum Trailer

Filmkritik:

Das Konzept war ja schon im Vorgänger reizvoll: Die alte Garde der grandiosen 80er und 90er Actionstreifen gab sich 2010 in The Expendables die Klinke in die Hand, um es dem modernen Zeitlupen- und Martial Arts-Nachwuchs zu zeigen. Rambo Sylvester Stallone inszenierte den Erstling und scharte das vermeintliche A und O des Actionfilms um sich alternde Helden wie Arnold Schwarzenegger (Total Recall – Die totale Erinnerung), Dolph Lundgren (The Expendables), Mickey Rourke (The Expendables) und Bruce Willis (Last Man Standing, The Sixth Sense, Stirb Langsam, ) trafen auf Nachfolger im Geiste wie Jason Statham (The Transporter, Transporter 2, Transporter 3, Safe, Killer Elite, Atemlos, Crank, Crank 2, Death Race, The Italian Job, The Bank Job, Blitz) und Jet Li oder die aktuell auf Actionhelden machenden Wrestler Terry Crews und Randy Couture. Erste Trailer waren vielversprechend, versprach Stallone doch handgemachte Action wie „damals“. Das Resultat war dann doch eher ernüchternd und irgendwie, trotz literweise spritzendem (CGI-)Blut, blutleer. The Expendables nahm sich und seine Protagonisten zu ernst um im 21. Jahrhundert bestehen zu können. Vor kurzem startete dann der zweite Teil des mittlerweile zum Franchise gewordenen Projekts. Die Ankündigungen, wie immer vollmundig; noch mehr alte Stars wie Chuck Norris und Jean-Claude Van Damme; noch mehr Action und – und das klang wahrlich interessant – ein Wechsel auf dem Regiestuhl. Nicht Stallone inszeniert die Entbehrlichen im zweiten Teil, sondern Simon West. Wests Portfolio klingt für den Actionfan dann tatsächlich recht ansprechend. 1997 startete er seine Karriere furios mit Con Air (mit dem damaligen Star Nicolas Cage). Lara Croft – Tomb Raider und Unbekannter Anrufer waren dann eher Durchschnitt (wohlwollend gesprochen…), Der 2011er The Mechanic mit Statham aber durchaus solide. Man konnte also durchaus gespannt sein, was einen mit The Expendables 2 erwarten durfte – und so war ich es auch; jedoch eher verhaltend. Umso erfreuter war ich nach den ersten 15 Minuten des Films… und dann auch nach den kompletten rund 100 Minuten Laufzeit. Das Fazit vorneweg: The Expendables 2 rockt einfach, bügelt nebenbei die Mankos des ersten Teils aus und ist bis dato einer der besten Actionfilme des Jahres! Das fängt bereits damit an, dass sich der Film zwar ernst nimmt, aber seine Charaktere dennoch als das behandelt, was sie größtenteils sind: Alte Actionsäcke, die es nochmal wissen wollen. Ein klein wenig erinnert diese Herangehensweise an R.E.D. – Älter, härter besser – ohne jedoch dessen Fixierung auf puren Klamauk zu übernehmen. Dennoch agieren Stallone, Norris, Willis und Co. um einiges selbstironischer als noch in Teil 1. Regelrechte Sternstunden sind da die Auftritte von Chuck Norris als „lonesome wolf“ (die Ennio Morricone-Hommage zu The Good The Bad And The Ugly ist grandios!) und Jean-Claude Van Damme, der irgendwie die coolste Sau ist, die sich da auf der Leinwand tummelt, obwohl sein Charakter eigentlich dermaßen überzeichnet ist, dass man sich fragt, warum man sich nicht über diesen Klischee-Obergangster kaputt lacht. Überhaupt haben alle Protagonisten wesentlich mehr Screentime als im Erstling, der manche sehnsüchtig erwartete Auftritte und Zusammentreffen (Schwarzenegger – Willis) mal eben fix abhandelte. Schwarzenegger und Willis, der es in letzter Zeit glücklicherweise immer öfter mal wieder in gute Produktionen schafft, ballern diesmal sogar zusammen auf einem Flughafen rum. Norris und Van Damme sind auch nicht bloß Appetizer auf dem Kinoplakat, sondern haben richtige Rollen – man glaubt es kaum. Einzig Jet Li ist nur kurz dabei, agiert aber in diesen paar Minuten insgesamt geiler wie im kompletten ersten Teil und hatte eine richtig gut choreographierte Kampfsequenz, die auch zu ihm passt. Mickey Rourke und Steve Austin sind diesmal nicht dabei – was kein großer Verlust für das Ensemble ist. Dafür gibt’s ja Neuzugang Liam Hensworth, der als kleiner süßer Nachwuchsbeau und Superscharfschütze sicherlich der Freundin gefallen dürfte. Die Story interessiert ja eh keine Sau, trotzdem untermalt sie das Geballer, Gesprenge und Gesplattere durchaus nachvollziehbar. Auch tun die europäischen Schauplätze dem Film optisch richtig gut.

Filme-Blog Wertung: 9/10

Aber was ist denn mit dem Hauptaugenmerk des Films – der Action? Die ist richtig, richtig gut geworden. Was sich bereits in dem kurzen Präludium bei einer Gefangenenbefreiung in Nepal andeutet, zieht sich durch den gesamten Film: Klassische, blutige Action ohne zu viel Computergetrickse gegen böse Kommunisten/Terroristen/oder sonstigen Abschaum. Wie erwähnt kommen dabei coole Oneliner und lustige Sprüche nicht zu kurz. Auch – und das hätte ich nicht gedacht, dass ich das mal schreibe – sind die Kulissen sehr, sehr stimmig. Ein altes sowjetisches Trainingscamp aus dem Kalten Krieg ist genauso mit dabei, wie eine nepalesische Bergfestung oder ein Plutoniumlager. Toll, passt also wirklich alles bei The Expendables 2! Jeder actionaffine Kino- und Filmfan sollte sich dieses Hommage an den „alten“ Actionfilm nicht entgehen lassen, denn er zeigt, dass diese Art des Films auch 20, 30 Jahre später immer noch eine Daseinsberechtigung hat.

Filmfazit:

The Expendables 2 ist das, was schon Teil 1 hätte werden sollen: Ein hammerharter Actionkracher, der jedoch seine Wurzeln und Charaktere nicht vergisst und mit selbstironischen Späßen so manchen Kritiker von sich überzeugen dürfte.

Filmtrailer:

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5 Gedanken zu “The Expendables 2 (2012)

  1. jau, hab ihn mir im kino angesehen, denn als ich zuvor schon mitbekommen habe, dass CHUCK F****** NORRIS dabei ist, MUSSTE ich ihn anschauen
    zumal ich schon teil 1 gesehen habe und dicke action dadurch garantiert war 😀
    und ich wurde dabei nicht enttäuscht – CHUCK NORRIS’ auftritt war ein wahnsinns einstieg – großartiger humor, hätte kaum besser sein können
    die action war brachial und von geballer wurde man kaum verschont – quasi non-stop action, was ich bei diesem film auch erwartet habe! dabei kam die story zwar zu kurz, aber hey, wer brauch story, wenn CHUCK NORRIS da ist

    insgesamt ein toller film, der auf jedenfall sehenswert ist, allein wegen CHUCK NORRIS!!

    persönliche bewertung: 8/10

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