Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)

Filmbeschreibung:

Scott Pilgrim ist verliebt. Verliebt in „die Neue“ an der Schule: Ramona Flowers, ein Mädchen mit täglich, ach was, minütlich wechselnder Haarfarbe. Das Schöne daran, die ausgeflippte Ramona hat scheinbar auch Interesse an Scott, der eigentlich der Inbegriff des modernen Indie-Nerds ist. Sein Leben besteht aus Retro-Computerspielen in 8-Bit-Optik und seiner Alternative-Rock-Band Sex BobOmb, mit der er an einem örtlichen Battle teilnimmt. Bei eben diesem Battle kommen sich Scott und Ramona erstmals näher und der ganze Irrsinn von Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt beginnt. Um mit Ramona zusammen zu sein, muss Scott zunächst deren „sieben teuflische Ex-Lover“ besiegen. Wird es Scott gelingen sich gegen Kampf-Lesben, Veggi-Man und coole Elektro-Punk- Zwillingsbrüder durchzusetzen und am Ende mit Ramona zusammen zu kommen? Zum Trailer

Filmkritik:

Im Grunde ist Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt eine stinknormale Beziehungskomödie nach Schema F. Junger Nerd verliebt sich in auf den ersten Blick unerreichbares Mädel. er überwindet alle Widrigkeiten um schlussendlich doch mit seiner Angebeteten zusammen zu kommen; was natürlich am Ende auch klappt, nachdem sie alle ihre Vorurteile gegenüber dem Außenseiter abgelegt hat. Erkennt die Herzdame doch, dass viel mehr in dem kleinen Jungen von nebenan steckt, wie zunächst angenommen. Klassische Besetzung für seichte Filmchen dieser Art waren vor vier, fünf Jahren noch Justin Timberlake, Jennifer Love Hewitt und Co. Das Genre bringt es jedoch mit sich, dass immer neues „Frischfleisch“ für die jugendliche Zielgruppe benötigt wird. So spielen in aktuellen Beziehungsfilmchen meist mir – glücklicherweise – unbekannte Serienbeaus und -beautys mit und reproduzieren die gleichen Storys, die das Genre seit mehr als zwanzig Jahren ausspuckt. Wie erwähnt folgt Scott Pilgrim im Grunde dem gleichen Rezept, reichert es jedoch mit einigen neuen, originell erscheinenden Ideen an. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ist wohl die erste Beziehungskomödie für die Generation, die mit dem Super Nintendo, schmuddeligem Indie-Garagen-Rock und Star Wars groß geworden ist, denn wo sonst wird eine Love Story mit Lichtschwertkämpfen, Facebook-Nachrichten und schrammeligen Gitarrenklängen ausgefochten. Wunderbar überzeichnet sind dann auch die „sieben teuflischen Ex-Lover“ von Ramona Flowers, die Scott Pilgrim besiegen muss – wobei das Besiegen hier wirklich wörtlich zu nehmen ist. Nahezu jede Gruppe, die man auf dem Schulhof antrifft bekommt hier ihr Fett weg. Die Veganer sind durchgeknallte Freaks, die „nichts essen, was von etwas kommt, das ein Gesicht hat“, die Gothics sind sowieso ein bisschen durchgeknallt und die pseudo-coolen Techno-Japaner hassen jeden anderen Musikstil, als den ihren. Kein Wunder, dass Indierocker Scott Pilgrim mit ihnen aneinander gerät. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt versteht sich bei allem Klamauk auch als eine Liebeserklärung an die Jugendzeit. Freilich verklärt Regisseur Edgar Wright hier so einiges, aber das gehört doch zu einem guten Jugendfilm mit dazu, oder nicht?

Filme-Blog Wertung: 8/10

Die Schauspieler sind allesamt keine wirklichen Unbekannten. Mary Elizabeth Winstead dürfte dem ein oder anderen aus Final Destination 4 oder dem The Thing Remake bekannt vorkommen. Michael Cera spielte bereits in Juno oder Superbad. Doch in keiner ihrer bisherigen Rollen, besitzen ihre Charaktere solch ikonische Kraft wie in Scott Pilgrim. In ihrer Überzeichnung von Nerd-Klischees wirken die Protagonisten zwar nicht wirklich real – was durch die Retro-Optik und visuelle Spielereien noch unterstrichen wird – dennoch wirken sie sympathischer als so mancher geleckte Highschoolschnösel eines American Pie.

Filmfazit:

Ein Film für den Nerd in jedem von uns. Wer auf 8-Bit-Games, Lichtschwerter und Liebesstorys steht und dazu mal wieder lauthals lachen möchte, muss sich Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt unbedingt anschauen.

Filmtrailer:

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2 Gedanken zu “Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)

  1. Hi,
    ziemlich gute Rezension für einen ziemlich guten Film.
    Hab ihn schon zig mal gesehen und er wird einfach nie langweilig, auf englisch ist er sogar noch ein bisschen lustiger.
    Aber klasse, vollkommen verdiente 8 Punkte 🙂

    • Merci und dankeschön 🙂
      Mit Scott Pilgrim ist das ja so eine Sache: ich kenne Leute, die heilten den Streifen für den größten Schwachsinn überhaupt. Ist definitiv ein Film auf den man sich einlassen muss.

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