Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (2011)

Filmbeschreibung:

Der rasende Reporter Tim kauft auf dem Flohmarkt ein Schiffsmodell: „Die Einhorn“. Gerade als er bezahlt kommen andere Interessenten, die das Modell um jeden Preis haben möchten. Dass sie dabei selbst vor Mord nicht zurück schrecken müssen Tim und sein treuer, vierbeiniger Begleiter Struppi alsbald mit Schrecken feststellen, als direkt vor ihrer Tür ein Mann erschossen wird. Tim macht sich daran, dass Geheimnis der Einhorn zu lüften. Und dieses Geheimnis wird ihn über mehrere Kontinente führen und vor dutzende Gefahren stellen. Insbesondere auch weil sein Opponent Iwan Iwanowitsch Sakharin, der Nachfahre eines berühmt berüchtigten Piraten, seine Hände mit im Spiel hat… Zum Trailer

Filmkritik:

Gleich vorweg: Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn – hat mich beeindruckt. Absolut beeindruckt. Meine Erwartungen an den bis dato letzten Streifen Spielbergs waren gleich null. Zu abgeschreckt war ich zunächst von der gesamten Machart des Films. Als Kenner der alten Comics und der Zeichentrickfilme fiel es mir sehr schwer, mich auf den Computer-Look einzulassen. Glücklicherweise habe ich es nach langem hin und her dann doch getan. Es ist einfach unglaublich, wie viel Leben in den einzelnen Szenen von Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn – steckt. Eigentlich ist es paradox, erscheinen mir doch Filme, die per Performance-Capture-Verfahren – also dem Bekleben eines realen Schauspielers mit Texturen – meist als leb- und seelenlose Produkte. So sieht beispielsweise Der Polarexpress ganz gut aus, Tom Hanks Konterfeit erinnert mich jedoch mehr an einen Zombiefilm, denn als an eine Kinderweihnachtsgeschichte. Doch, oh Wunder, bei Tim und Struppi klappt es vorzüglich. Gerade zu Beginn ist man überwältigt von dem, was da auf der (Heim-)kinoleinwand los ist. Besonders Tims Hund Struppi ist immer in Bewegung; jagt mal eine Katze, mal einen Vogel oder tollt einfach nur herum. Und an Struppi liegt es dann auch, dass ich mir die ersten 15 Minuten des Films noch einmal angeschaut habe, da die Aktionen des kleinen weißen Hundchens so allerliebst sind, dass ich nicht auf die Handlung des Streifens achtete. Jaja, so was kann’s geben. Diese Detailverliebtheit bleibt bis zur letzten Minute des Zweistünders erhalten. Stellenweise wünscht man sich wahrlich, der Film würde nochmal als Comicvorlage existieren, so dass man in jeder Szene, jedem Panel so lange verweilen könnte, wie man wollte.

Filme-Blog Wertung: 9/10

Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn – schwitzt aus jeder Pore: Mit Steven Spielberg als Regisseur und Peter Jackson als Produzent waren zwei absolute Comicfans, ja man will fast schreiben, Nerds am Werk. Das Geheimnis der Einhorn enthält nicht nur die Story des gleichnamigen Comics, sondern ist ein regelrechtes Best Of der ganz großen Tim und Struppi-Geschichten. Egal ob Kohle an Bord, Im Reich des schwarzen Goldes und wie sie alle heißen. Gut einem Drittel der 24 Comicalben des französischen Zeichners Hergé wird mit Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn – ein Denkmal gesetzt. Dabei vermischt Spielberg die einzelnen Geschichten so geschickt, dass selbst ein Fan, der alle Storys vor Jahren mal gelesen hat, nicht immer genau sagen kann, ob man es hier mit einem neuen Element, einer Storyline einer anderen Geschichte oder mit dem Ursprungsinhalt zu tun hat. In der zweiten Hälfte des Films erweist sich die digitale Machart des Films dann sogar als ganz großer Segen. So gibt es eine rund fünfminütige Verfolgungsjagd – ganz ohne Schnitte! Zwar kein Ding der Unmöglichkeit in realen Settings, doch in dieser Brillanz schlicht nicht machbar. Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn – ist nur Teil 1. Inszeniert von Spielberg, darf Jackson beim Nachfolger Platz auf dem Regiestuhl nehmen. Es bleibt spannend, ob das, was uns der Herr der Ringe-Regisseur 2013 serviert, an den Erstling heranreicht.

Filmfazit:

Ein Film von Fans für Fans: Spielberg und Jackson haben den Geist der teilweise über 70 Jahre alten Comics von Hergé ins Jetzt transportiert und damit wohl eine ganze Generation an Fans des Reporters, des Hundes und des Kapitäns glücklich gemacht. Teil Zwei kann, nein, muss kommen!

Filmtrailer:

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