Captain America – The First Avenger (2011)

Filmbeschreibung:

Steve Rogers hat einen Wunsch: Er möchte in die US-Army eintreten und im Zweiten Weltkrieg gegen Hitlers Truppen in Europa kämpfen.  Patriotismus allein genügt jedoch nicht, um in die Armee aufgenommen zu werden; Rogers Physis reicht nicht aus, um Soldat zu werden. Allerdings wird der aus Deutschland emigrierte, jüdische Wissenschaftler Abraham Erskin auf ihn Aufmerksam, der an einem Projekt arbeitet, um einen amerikanischen Supersoldaten zu schaffen. Das Experiment gelingt und Rogers darf sich ab sofort Captain America nennen! Allerdings ist das Schlachtfeld, nach dem sich Rogers weiterhin sehnt, noch immer in weiter Ferne. Er soll fortan an der Heimatfront den Propagandakrieg gewinnen und für Kriegsanleihen werben. Doch durch eine „glückliche“ Wendung des Schicksals kommt Rogers doch noch zu seinem Kampfeinsatz und trifft auf seinen Nemesis: Red Skull, ein ehemaliger deutscher Offizier und Anführer der paramilitärischen Organisation HYDRA. Ab jetzt heißt es: Captain America vs. Red Skull… Zum Trailer

Filmkritik:

Nach Iron Man, Hulk und Thor gibt sich jetzt Captain America die Ehre und vervollständigt die Riege der Avengers, die im kommenden Jahr auf ihren ersten gemeinsamen Kinoeinsatz gehen werden. Doch kann Captain America auch alleine bestehen? Ganz generell muss man zunächst sagen, dass es ja im modernen Kino drei Sparten an Comicverfilmungen gibt: 1. Die ultra-trashigen, die ganz bewusst billig inszeniert sind und eher das Grindhouse-Kino der 70er huldigen, als die moderne Graphic Novel. 2. Die philosophisch schweren Streifen, wie Watchmen oder Nolans Batman-Trilogie, die den „Helden“ als das begreifen, was er wirklich ist: eine tragische Figur und zu guter Letzt, 3., die Action betonten Blockbuster. Captain America fällt, ebenso wie die anderen genannten Marvel-Verfilmungen in letztere Kategorie. Der Film nimmt sich zu keiner Zeit zu ernst, gleitet aber auch nicht in den Klamauk ab. In den Filmen dieser Art sind die Bösen noch böse; die Guten noch gut, der Himmel noch blau und die Frauen noch hübsch. Die Grenzen sind klar abgesteckt: Die Amerikaner sind die (richtig, richtig, richtig) Guten. Die Nazis (bzw. HYDRA) die gaaaaaanz Bösen. Während ich bei anderen Filmen, die auf eine ähnliche Hurra-Patriotismus-Schiene setzen (*hust,hust* Transformers *hust*) schnell das kalte Kotzen bekomme, muss ich bei Captain America sagen: „Der darf das! Das ist Captain America, Mann!“ Bei einer Comic-Verfilmung des amerikanischsten aller Superhelden müssen einfach böse Nazis und flackernde Sternenbanner vorhanden sein! Unerwartet mutet es da fast schon an, dass der Film – ganz leise – kritische Töne anschlägt. So wird thematisiert, wie Captain America als Propagandafigur missbraucht wird. Dieser Themenkomplex (Propaganda-Kriegsanleihen), bei denen der Soldat als Mensch völlig hinter einem Symbol zurücktritt, erinnert an Eastwood’s Flags of our Fathers, der ein ganz ähnliches Sujet behandelt. Während dieser Sequenzen kommt die Figurenzeichnung des tragischen Rogers fast schon an die von Snyders Watchmen heran – aber eben nur fast. Captain America möchte aber auch gar kein Superhelden-Abgesang sein, er ist eine Huldigung! Dies wird besonders in den effektgeladenen Actionszenen deutlich. Die nachträgliche 3D-Konvertierung hätte es zwar nicht gebraucht, dennoch macht die Action Spaß. Allerdings muss man sich bewusst machen, dass sich Joe Johnston Zeit für seine Figuren nimmt; Captain America und Red Skull treffen erst nach zirka der halben Spielzeit aufeinander. Trotzdem – oder gerade deswegen(?) – gefällt mir die erste Hälfte besser. Captain America und Red Skull werden getrennt voneinander vorgestellt und charakterisiert. Als sie dann zusammentreffen bleiben beide seltsam farblos. „Da wäre doch noch mehr gegangen“, denkt sich der geneigte Cineast dann…

Filme-Blog Wertung: 7/10

Boah, sechs oder sieben Punkte?? Der lahme Showdown spricht klar für sechs. Aber hey, da sind ja noch Stanley Tucci (toll, toll, toll) und Hugo Weaving (Agent Smith lives) und Tommy Lee Jones (endlich wieder mal)! Und alle machen ihre Sache großartig! Also doch eindeutig sieben Punkte.

Filmfazit:

Für Fans unkomplizierter Superhelden-Action ist Captain America ein Muss! Wer einen zweiten Watchmen erwartet, wartet weiter – Vermutlich für immer….

Filmtrailer:

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4 Gedanken zu “Captain America – The First Avenger (2011)

  1. Also wirklich, sieben Sterne? Selbst die, von die erwähnten, Schauspieler können meiner Meinung nach diesen langweiligen Streifen nicht retten… Fünf Sterne würde ich vergeben..

    • Fail! 🙂
      Einem Hulk oder Thor kann man ja gerne fünf Sterne (oder weniger) aufdrücken, aber dem Captain…
      Ernsthaft: Die angedeutete Tiefe des Charakters hat mich positiv überrascht und dann zusätzlich mit den sympathisch agierenden Schauspielern den Ausschlag zu den sieben Punkten gegeben.
      Wie gefallen dir denn die anderen Marvel-Verfilmungen? Cp. Aerica ist hier ja wohl eindeutig die Beste!

  2. Eindeutig besser sind m.E. Spider-Man, Iron Man. Selbst Thor und Hulk fand ich unterhaltsamer. Zum einen stört mich einfach dieser übertriebene amerikanische Patriotismus und dieses langweilige stärkster Mann der Welt Schema aka Superman. Zum anderen war ich auch verärgert wegen des unverschämten Kinopreis von 14 € für die 3D Version, die gar keine war.

    • Was erwartest du denn von einem Film, der Capt. America heißt? Das da die Patriotismus-Keule rausgeholt wird, ist ja wohl klar. Was nicht klar war, ist, dass Johnston Patriotismus und Nationalismus durchaus ironisch in Szenen setzt (Propaganda…). Dafür gibts dann schon mal nen Bonuspunkt 🙂
      Die überteurten Preise für 3D-Filme gehen mir auch auf den Sack. Das mindert aber nicht die Qualität (bzw. die Mankos) eines Films. Das die 3D-Effekte von Filmen, die nachträglich konvertiert werden, meist (immer) zu wünschen übrig lassen, weiß man ja mittlerweile…

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