Betty Anne Waters (2011)

Filmbeschreibung:

Die Geschwister Betty Anne und Kenny Water sind von klein auf ein Herz und eine Seele. Schon als Kinder sind sie zusammen in Häuser aus der Nachbarschaft eingebrochen und haben es schon damals mit der Polizei zu tun gehabt. Von ihrer alleinerziehenden Mutter vernachlässigt, wurden die beiden Kinder in zwei verschiedene Pflegefamilien gebracht. Doch nun sind Beide erwachsen, verheiratet und haben selbst Kinder. Kenny ist jedoch in seiner Heimatstadt Ayer (Massachussetts) als Unruhestifter bekannt und deshalb wird er als erstes verdächtigt, als 1980 der blutige Mord an seiner Nachbarin verübt wird. Doch Kenny kann vorerst beweisen, dass er nicht in die Tat involviert war. Drei Jahre danach gehen zwei seiner Ex-Freundinnen an die Öffentlichkeit und behaupten, dass Kenny der Täter war. Alle Beweise sprechen gegen ihn, denn die Blutspuren des Täters, die an der Tatwaffe gefunden worden sind, weisen die selbe Blutgruppe auf, wie die von Kenny. Kenny wird wegen schweren Raubes und Mord zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Seine Schwester Betty Anne ist die Einzige, die an seine Unschuld glaubt. Deshalb gibt sie alles auf – sie wird von ihrem Mann verlassen und vernachlässigt ihre Kinder – um ihren Schulabschluss nachzuholen und Jura zu studieren. Dafür investiert sie 16 Jahre ihres Lebens und erst 18 Jahre nach Kenny’s Verurteilung zeigt sich ein Licht am Ende des Tunnels. Zum Trailer

Filmkritik:

Bei Betty Anne Waters handelt es sich um eine wahre Begebenheit. Das war für mich der eigentliche Grund, wieso ich mir den Film angesehen habe, denn der Film kann nicht mit einem großen Bekanntheitsgrad glänzen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine Schwester für ihren Bruder 18 Jahre ihres Lebens, mit der Ausbildung und dem Studium zur Anwältin verbringt, nur um diesen aus dem Gefängnis zu bringen. Somit ist die Handlung wirklich sehr bewegend. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach auch gelungen, da der Film sich in drei Handlungsstränge unterteilt, die das Geschehen und das Verhältnis der Personen deutlich machen: als Erstes ist da die Kindheit des Geschwisterpaares, als  Zweites die Verurteilung und als Drittes wäre da Betty’s Ausbildung und ihre Bemühungen, ihren Bruder aus dem Gefängnis zu holen. Doch meiner Meinung nach wurde zu wenig auf Kenny’s Alltag im Gefängnis hingewiesen. Die Hauptdarsteller passen sich perfekt an ihre Rollen an und Hilary Swank bringt die Verzweiflung und die Verbissenheit von Betty Anne richtig an die Zuschauer herüber und auch Sam Rockwell passt sich gut in die Rolle des aufbrausenden Kenny’s an, der in vielen Momenten darauf und daran ist, den Kampf gegen die falsche Verurteilung aufzugeben. Doch die anderen Figuren weisen nur eine mittelmäßige Leistung auf, da sie nicht wirklich in die Rollen passen, oder auch die Gefühle nicht richtig auf die Leinwand bringen können. Betty Anne Waters setzt sich mit vielen Themen auseinander, wie zum Beispiel das Amerikanische Rechtssystem, die Fortschritte in den Ermittlungsverfahren – die DNA-Analyse – und die Liebe zwischen den Waters Geschwistern. All das wurde meiner Meinung nach in Betty Anne Waters richtig an die Zuschauer vermittelt.

Filme-Blog Wertung: 8/10

Betty Anne Waters ist ein sehr bewegendes Drama, bei dem man in so einigen Szenen zum Taschentuch greifen muss. Dabei geht es weniger um schnulzige Liebesszenen, sondern um Betty Anne’s Kampf gegen das amerikanische Gerichtswesen, der vorerst aussichtslos scheint. Pluspunkte verdient sich der Film auf alle Fälle für die gute schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller Hilary Swank und Sam Rockwell. Doch in der Rollenverteilung gibt es auch einiges zu bemängeln, da meiner Meinung nach einige der Nebendarsteller nicht in ihre Rollen passen und an einigen Stellen auch zu aufgesetzt wirken, wie zum Beispiel Minnie Driver, die die beste Freundin von Betty Anne verkörpert. Die Handlung, die auf einer wahren Begebenheit beruht, wurde auch gut umgesetzt, da Betty Anne Waters nicht zu sehr nach Hollywood aussieht und der Film es auch die ganze Zeit über schafft, den Zuschauer mitzureißen, da man mit der Hauptperson Betty Anne Waters mitfiebert. Für mich persönlich war das Schicksal von Kenny Waters sehr erschreckend, da er als Unschuldiger verurteilt wurde und die Polizei die “Zeugen” erpresst hat und wie man im Abspann sehen konnte, war er nicht das einzige Opfer. Vor allem die Tatsache, dass es nur Glück war, dass er am Ende doch für unschuldig gesprochen wurde, veranlasst den einen oder anderen Zuschauer sicher dazu, sich auch nach dem Sehen des Filmes, Gedanken darüber zu machen.

Filmfazit:

Betty Anne Waters ist ein wirklich gelungenes Drama, das auf einer wahren Begebenheit beruht, der meiner Meinung nach jedoch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Der Film ist bewegend, authentisch und somit absolut sehenswert.

Filmtrailer:

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Ein Gedanke zu “Betty Anne Waters (2011)

  1. wow, hervorragender film
    sehr emotional und bewegend, und die schauspieler, insbesondere die protagonisten hat es wirklich authentisch gespielt – ich habe ihre Emotionen fast immer geglaubt, so dass die Empathie wirklich bei mir ankam
    vor allem, dass es auf tatsachen beruht finde ich immer wieder bemerkenswert
    insbesondere wie verdammt hart es ist, einen fehler der justiz zu revidieren, trotz stichhaltiger beweise – aber das liegt wohl in der natur des menschen…

    btw: ich weiss ja, dass hollywood gerne mal übertreibt, um auf die tränendrüse zu drücken (was auch recht gut geklappt hatte :p), aber wenn die beziehung zwischen den geschwistern wirklich auch nur ansatzweise so intensiv war wie dargestellt, dann ziehe ich meinen hut vor solch einer hingabe 🙂

    ich kann diesen film wirklich nur empfehlen und bin auch meinung, dass die gästebewertung von 8,6/10 absolut gerechtfertigt ist
    persönliche bewertung: 8-9/10

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